In Spaichingen sind die Vorzeichen für zahlreiche Baumfällungen deutlich geworden. Nach Sturmschäden und der Erkennung von Krankheiten unter verschiedenen Baumarten plant die Stadt umfangreiche Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und zur Aufwertung des Stadtgrüns.
Im Juni 2023 kam es zu einem Sturm, der bereits einen Blutpflaumenbaum in der Dreifaltigkeitsbergstraße umstürzte. Zudem haben die Stärke der Winde in diesem Jahr weitere Äste abgebrochen, was sogar parkende Autos beschädigte. Es ist ein alarmierendes Zeichen dafür, dass auch andere Bäume akut gefährdet sind.
Instabilität durch Pilzbefall
Die Blutpflaumen in der Dreifaltigkeitsbergstraße sind nun nicht mehr zu retten. Der Stadtgärtner Stefan Gaus informierte den Technischen Ausschuss des Gemeinderats über die Ursache: ein Befall mit dem Pflaumen-Feuerschwamm, einem Pilz, der wahrscheinlich durch regelmäßige Schnittmaßnahmen in die Bäume gelangte. Für die kommenden Monate sind Fällungen der geschädigten Bäume geplant. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen, bei denen mehrere Baumarten wie die Blumenesche und die Robinie in Betracht gezogen werden. Solche Mischungen sollen verhindern, dass sich Baumkrankheiten in der Zukunft schnell ausbreiten, wie es bei den Blutpflaumen der Fall war.
Ähnlich verhält es sich im Stadtgebiet. In der Bahnhofstraße mussten bereits vier abgestorbene Ebereschen gefällt werden, die laut den Experten der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz nicht für diesen Standort geeignet waren. Die Problematik der Baumgesundheit zieht sich durch verschiedene Areale der Stadt, besonders deutlich im Exotenpark, wo die großen Fichten und Pappeln ihr Lebensende erreicht haben.
Fichten und Pappeln gefährlich
Die Situation im Exotenpark ist derart kritisch, dass die dürren Fichten nur noch durch gegenseitigen Halt bestehen. Auch die Pappeln, die bis zu 25 Meter hoch sind, sind in einem schlechten Zustand. Bereits im Sommer brachen zwei von ihnen und fielen in die Nähe eines Gartengrundstücks. Die Stadt plant, diese Bäume zu fällen und den Bereich um die Holzbrücke aufzufrischen, um Platz für neue, angepasste Bäume zu schaffen.
Auf dem Vorplatz der Stadthalle zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier sind alle Bäume stark geschädigt und in der Diskussion steht, diese zu fällen. Stadtgärtner Gaus schlägt vor, an ihrer Stelle Pflanzkübel aufzustellen, bis der Bereich neu gestaltet werden kann. Der Technische Ausschuss hat aber auch den Plan angeregt, es ein weiteres Jahr mit diesen Bäumen zu versuchen.
Die Eichen auf dem nahegelegenen Parkplatz sind ebenfalls in einem kritischen Zustand. Immer wieder brechen Äste ab und stellen ein Risiko dar. Bürgermeister Markus Hugger kündigte an, dass eine kritische Überprüfung stattfinden soll, um eventuell notwendige Fällungen zu entscheiden.
Baumpatenschaften und neue Pflanzungen
In der Diskussion um die Baumfällungen regte die Stadträtin Stefanie Eski an, Baumpatenschaften für interessierte Bürger anzubieten. Stadtbaumeister Schmid ergänzte, dass jeder die Möglichkeit hat, eine Patenschaft zu übernehmen, auch wenn die Wartezeiten für bestehende Patenschaften bisher überschaubar sind.
Doch es gibt auch positive Nachrichten in Bezug auf neue Pflanzen. Sechs Traubenkirschen sollen die gefällten Ebereschen in der Bahnhofstraße ersetzen. Weitere neue Bäume sind entlang des Westrings und in der Sallancher Straße geplant, um die stellenweise durch Blitzschäden abgegangenen Bäume zu ersetzen.
Der Zustand der Baumlandschaft in Spaichingen hat also eine Reihe von Maßnahmen und Entscheidungen erforderlich gemacht. Die Sicherstellung der Verkehrssicherheit steht dabei an oberster Stelle, und die Stadt scheint ihre Verantwortung ernst zu nehmen, um für eine gesunde und ansprechende Grünfläche zu sorgen.
Für weiterführende Informationen bietet der Artikel auf www.schwaebische.de umfassende Einblicke in die aktuellen Entwicklungen zur Baumpflege in der Region.