Tübingen

Dringende Tarifverhandlungen: Öffentlicher Dienst fordert Entlastung und höhere Löhne

Im deutschen öffentlichen Dienst spitzt sich die Situation immer mehr zu. Die Beschäftigten stehen unter erheblichem Druck, was sich auch in der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zeigt. Diese Umfrage, die insgesamt 7500 Mitarbeiter des öffentlichen Sektors einbezieht, belegt einen wachsenden Frust über die Personalsituation. Ein alarmierendes Ergebnis: Fast drei Viertel der Befragten (5481) berichten, dass ausgeschriebene Stellen in ihrem Bereich nicht oder viel zu spät besetzt werden. Diese Personalnot führt nicht nur zu Überstunden, sondern auch zu krank machender, chronischer Überlastung.

Diese hohen Belastungen sind ein zentrales Thema, das auch die bevorstehenden Tarifverhandlungen betreffen wird. In der Basis von Ver.di wird bis zum 27. September an den Tarifforderungen gearbeitet. Die Ergebnismitteilung findet am 9. Oktober statt, während die erste Verhandlungsrunde für den 24. Januar 2025 angesetzt ist. Es wird eine klare Forderung nach einer deutlichen Gehaltssteigerung erwartet, was die Ergebnisse der Umfrage untermauern. Eine große Mehrheit der Beschäftigten betont die Notwendigkeit, die Bezahlung anzupassen, um der enormen Arbeitslast und den finanziellen Anforderungen des Lebens gerecht zu werden.

Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten

Zusätzlich zu den Gehaltsforderungen äußern etwa 63 Prozent der Befragten den Wunsch, dass während der Tarifrunde auch über eine Reduzierung der Arbeitszeiten verhandelt wird. Das Thema Arbeitszeitverkürzung wird immer relevanter, da die aktuellen Arbeitszeitmodelle viele Mitarbeiter an ihre Grenzen bringen. Die Umfrage hat verschiedene Maßnahmen zur Entlastung hervorgebracht, darunter Vorschläge wie eine 4-Tage-Woche und mehr Urlaubstage. Die Führung von Ver.di hat zudem innovative Ansätze vorgeschlagen, wie die Wahlmodelle ‚Mehr Urlaub, statt Geld‘, was jedoch bereits auf Kritik gestoßen ist, da es die Beschäftigten faktisch zur Finanzierung der Fehlzeiten zwingt.

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Es gibt auch alternative Ansätze aus anderen politischen Richtungen. Die MLPD hat ihre eigenen Vorschläge in die Diskussion eingebracht, darunter hohe Lohnforderungen, die am besten in Form von Festgeldforderungen formuliert werden sollen, sowie die Forderung nach einer 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Diese Maßnahmen sollen nicht nur zur stärkeren Entlastung der Mitarbeitenden führen, sondern auch dazu beitragen, dass das öffentliche Dienstwesen attraktiver für neue Bewerbungen wird.

Diese bevorstehenden Verhandlungen sind von großer Bedeutung, da sie nicht nur die Gehälter, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes betreffen. Die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter sollten in den Gesprächen berücksichtigt werden, um eine tragfähige Lösung für alle Beteiligten zu finden.

– NAG

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