Im kommenden Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart wird Waldemar Anton, ein ehemaliger Fan-Liebling der Stuttgarter, voraussichtlich mit gemischten Gefühlen auf das Feld treten. Bereits am Sonntag um 17.30 Uhr, sowohl auf DAZN als auch im Live-Ticker bei BILD zu sehen, erwartet der 28-jährige Verteidiger angesichts seines umstrittenen Wechsels nach Dortmund Pfiffe von der eigenen Fangemeinde.
In einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ äußerte Anton: „Ich bin da realistisch und habe selbstverständlich die ganze Wut und Enttäuschung vieler Fans mitbekommen. Aber ich denke, wenn man darauf eingestellt ist, kann man auch damit umgehen.“ Diese Worte spiegeln die angespannten Emotionen wider, die seinen Abschied im vergangenen Sommer begleiteten.
Der Abschied und die Kontroversen
Die Situation rund um seinen Wechsel war alles andere als harmonisch. Bei seinem Abschied behauptete Anton, treu zum VfB Stuttgart zu stehen, und verlängerte seinen Vertrag im Januar. Doch dann wählte er die Ausstiegsklausel von 22,5 Millionen Euro und wechselte zum Unmut der Fans zu Dortmund. Das Vertrauen, das viele in ihn gesetzt hatten, schien erschüttert. Anton selbst war überrascht, wie schnell die Dinge sich entwickelten, und erklärte, dass ein Wechsel lange kein Thema für ihn gewesen sei.
„Ich habe mich in Stuttgart extrem wohlgefühlt. Und ich hatte einen Wechsel lange überhaupt nicht im Kopf“, so Anton. Auch nach der letzten Saison habe er nicht mit einem Wechsel gerechnet. Doch die Ambitionen des BVB und deren Erfolge in den letzten Jahren waren für ihn ausschlaggebend. „Es sind die Ambitionen des BVB. Schauen Sie auf die vergangenen zehn, zwölf Jahre. Die Dortmunder haben fast immer um Titel gespielt“, fügte er hinzu.
Der Preis eines Wechsels
Anton betont, dass finanzielle Aspekte während seiner Entscheidung keine Priorität hatten. „Das Geld stand nie im Zentrum meiner Entscheidungen“, stellte er klar. Es waren sportliche Überlegungen, die ihn letztendlich zu Dortmund geführt haben.
Die Enttäuschung der Stuttgarter Fans kann er nachvollziehen. „Es wäre schön, wenn sich das Thema vielleicht irgendwann beruhigt, vor allem meiner Familie wegen“, so Anton. Er sprach offen über die negativen Kommentare, die in sozialen Medien die Runde machten, und ihre Auswirkungen auf sein persönliches Umfeld. Laut Anton seien diese Angriffe in einigen Fällen unter der Gürtellinie gewesen und betreffen nicht nur ihn, sondern auch seine Familie.
Ob die emotionalen Wunden mit der Zeit heilen werden und ob diese Verhältnisse die Fans davon abhalten können, in der kommenden Partie zu pfeifen, bleibt abzuwarten. Die Rückkehr Antons könnte ein weiterer spannender Moment im deutschen Fußball werden, der zeigt, wie stark persönliche Bindungen und Loyalitäten auf dem Spielfeld und in den Herzen der Fans ausgeprägt sind.
