Nuri Sahin hat in seiner neuen Rolle als Trainer bei Borussia Dortmund in den ersten 100 Tagen eine Achterbahnfahrt erlebt. Seit seiner offiziellen Ernennung am 14. Juni, als der Meisterspieler die Verantwortung übernahm, steht er vor großen Herausforderungen. Mit einer Anhängerschaft, die voller Hoffnung schwebte, kam das Team nach einer herben 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart nicht umhin, die Realität schmerzhaft anzunehmen.
Die Erwartungen waren hoch, basierend auf den Strategien und den bedeutenden Investitionen, die die Vereinsführung unter Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl getroffen hat. Für über 100 Millionen Euro wurde eine Vielzahl neuer Spieler verpflichtet, darunter auch Sahins Wunschspieler Maximilian Beier von Hoffenheim. Doch trotz dieser Bemühungen bleibt das Team hinter den eigenen Ansprüchen zurück.
Herausforderungen in der Bundesliga
Nach nur vier Spieltagen ist Borussia Dortmund bereits fünf Punkte hinter dem FC Bayern München zurück und mit dem bisherigen Saisonverlauf können die Verantwortlichen nicht zufrieden sein. In dieser Saison gelang es der Mannschaft, lediglich fünf Siege aus sechs Partien zu holen. Nach der herben Klatsche im Duell gegen Stuttgart sieht sich Sahin mit wachsendem Druck konfrontiert. „Da braucht man nichts schön zureden. Wir haben alles ganz klar angesprochen und analysiert,“ erklärte der Trainer nach dem Spiel. „Nichts hat gestimmt!“ Es ist offensichtlich, dass Sahin sich der Schwierigkeiten bewusst ist, die es zu überwinden gilt.
Die Euphorie, die seinen Amtsantritt begleitete, könnte schnell der Realität weichen, wenn im nächsten Spiel gegen den VfL Bochum kein Sieg gelingt. Ein weiteres Scheitern könnte dazu führen, dass die Träume von großen Titeln ausgeträumt sind. Es ist also ein entscheidender Moment für seine Karriere im BVB-Trainerstuhl.
Spielerische Anpassungen und strategische Entscheidungen
Ein weiterer Punkt, der im Hinblick auf Sahins Coaching diskutiert wurde, sind die aufkeimenden Fragen über seine personellen Entscheidungen. Spieler wie Marcel Sabitzer, der sich selbst nicht in der optimalen Position sieht, wird ständig als rechter Flügelspieler aufgestellt. Zudem muss Nico Schlotterbeck, normalerweise Innenverteidiger, häufig als Linksverteidiger agieren, was zu mehreren Fehlern führte. Den Fans bleibt auch die Frage, warum exzellente Talente wie Julien Duranville und Maximilian Beier bislang kaum ins Geschehen eingebunden wurden.
Sahin scheint in seinen bisherigen Auftritten die Spieler noch nicht richtig in einem Spielsystem eingespielt zu haben, das seiner Philosophie entspricht. Sein Ziel, den Fußball des BVB mit dem Herz der Stadt zu verbinden, steht in der Gefahr, als unerfüllt in die Geschichtsbücher einzugehen. Die Herausforderungen sind groß, und für die nächsten Spiele wird auf jeden Fall mehr von den Spielern verlangt.
Was bleibt, ist der hoffnungsvolle Blick auf die kommende Partie gegen Bochum, die für Sahin ein entscheidender Moment sein könnte. Ein Sieg könnte den Wind wieder in die Segel des Trainers bringen, während eine Niederlage fatale Folgen für seine Amtszeit nach sich ziehen könnte. Die Zeit wird zeigen, ob Sahin die richtigen Entscheidungen für die Rückkehr zu erfolgreichem Fußball treffen kann, und ob sein bisheriges Konzept für das Team umsetzbar ist. Für mehr Informationen zu diesem Thema schauen Sie auch bei www.bild.de vorbei.