Im Fussball kann ein einzelnes Spiel oft den Unterschied zwischen einem Karrierehoch und einem Tiefpunkt ausmachen. Nathan Ngoumou von Borussia Mönchengladbach steht genau in diesem Spannungsfeld. Nachdem er in der vergangenen Woche beim 1:3 gegen Stuttgart heftige Kritik erntete, war seine Leistung im darauf folgenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt entscheidend. Trainer Gerardo Seoane gab ihm trotz der schwachen Vorstellung eine neue Chance und stellte Ngoumou in die Startelf, um den verletzten Franck Honorat zu ersetzen.
Im Spiel gegen Frankfurt zeigte Ngoumou, was in ihm steckt. Sein Tempo auf dem Flügel war unübersehbar, und er erarbeitete sich gleich mehrere Torchancen. Die Schüsse, die er abgab, wurden jedoch vom Frankfurter Torwart Kaua-Santos superb pariert. Doch der Mannschaftsgeist und das unermüdliche Bestreben, zu überzeugen, waren dennoch klar erkennbar.
Neuer Flitzer-Rekord aufgestellt
Ein weiterer Höhepunkt seiner Performance war ein bemerkenswerter Sprint, bei dem Ngoumou eine Geschwindigkeit von 36,53 km/h erreichte und damit einen persönlichen Rekord aufstellte. Seine vorherigen Höchstwerte lagen bei 35,47 km/h in der letzten Saison sowie 36,17 km/h in der Spielzeit 2022/23. Interessanterweise bedeutet dieses Tempo, dass Ngoumou nach vier Spieltagen der zweitschnellste Spieler in der gesamten Bundesliga ist, nur hinter Sirlord Conteh von Heidenheim, der es auf 36,67 km/h brachte.
Die Bedeutung seiner Geschwindigkeit wird durch einen Vergleich verdeutlicht: Mit dem Wert aus Frankfurt wäre Ngoumou in der vergangenen Saison der schnellste Bundesliga-Profi gewesen, während Bayern-München-Star Alphonso Davies mit 36,41 km/h als besserer Spieler angesehen wurde.
Die Reaktionen waren durchweg positiv. Manager Roland Virkus lobte Ngoumous Auftritt: „Er hat wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht. Er braucht viel Wiese hinter sich – und wenn er die hat, sieht man, welche Stärken er hat.“ Er bemerkte jedoch, dass es Ngoumou an Konsequenz beim Abschluss mangelte, was in Kombination mit dem fehlenden Spielglück der Mannschaft zur suboptimalen Ausbeute führte.
Trainer Gerardo Seoane war in der Woche vor dem Spiel optimistisch und sprach sich stark für Ngoumou aus: „Er ist noch jung und es ist ein mentaler Prozess, die Leistung unter Druck in der Bundesliga abrufen zu können. Ich glaube daran, dass er das schafft.“ Die Partie gegen Frankfurt gilt nun als ein erster Schritt in die richtige Richtung, und Ngoumou selbst ist gefordert, diese Form nun zu bestätigen.
Die Entwicklungen rund um Ngoumou zeigen, wie dynamisch der Leistungssport ist und wie schnell sich die Wahrnehmung eines Spielers ändern kann. Ein einziges gutes Spiel kann nicht nur das Selbstvertrauen eines Spielers steigern, sondern auch die Erwartungen des Publikums und der Vereinsführung beeinflussen. Im Falle von Nathan Ngoumou steht die nächste Herausforderung schon an und es bleibt spannend, ob er auch in den kommenden Spielen an seine Leistung anknüpfen kann. Mehr über seine Reise und die aktuelle Lage in der Bundesliga lesen Sie hier.