In einem enervierenden Duell in der Fußball-Bundesliga erlebte Borussia Dortmund am Samstag eine herbe 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart. Die Dortmunder ließen auf dem Platz jegliche Form von Widerstandskraft vermissen und mussten sich den Spott der Stuttgarter Fans gefallen lassen, die den Verlust mit dem Gesang „Schießbude Dortmund“ kommentierten. Diese Niederlage markiert nicht nur den Einstand des neuen Trainers Nuri Sahin in die Bundesliga, sondern lässt auch die Frage aufkommen, ob der BVB als Meisterkandidat noch ernst genommen werden kann, da sie nach diesem Spiel bereits fünf Punkte hinter dem Tabellenführer FC Bayern München liegen.
Der VfB Stuttgart zeigte von Beginn an, dass sie die Oberhand auf dem Spielfeld haben wollten. Bereits in der 4. Minute traf Deniz Undav zum 1:0, gefolgt von Ermedin Demirovic, der in der 21. Minute das 2:0 erzielte. Beide Tore fielen vor einer lautstarken Kulisse von etwa 60.000 Zuschauern im Stadion. Die Dortmunder standen defensiv extrem anfällig da, was die Kritik von Trainer Sahin hervorrief, der das Spiel als „absolut verdient“ verloren bezeichnete. Waldemar Anton, ehemaliger Stuttgarter, beklagte sich ebenfalls über die „Basics“, die im Spiel gefehlt hätten. „Da müssen wir uns Gedanken machen, woran das gelegen hat“, sagte er zur Leistung der Mannschaft.
Der Spielverlauf im Detail
Deniz Undav setzte nach seinem ersten Tor für die Nationalelf die Erfolgsserie fort und bekräftigte damit seine Form. „Ich bin überglücklich“, erklärte Undav, der in dieser Saison bereits mehrfach aufgefallen ist und auch in der Champions League gut spielte. Immerhin traf er jetzt im dritten Pflichtspiel hintereinander. In den ersten 30 Minuten schienen sich die Dortmunder kaum auf dem Platz zurechtzufinden und erinnerten an ihre schwachen Auftritte in Stuttgart der vergangenen Saison.
Die Stuttgarter blieben offensiv aktiv und konnten durch Demirovic in der 21. Minute nachlegen. Dortmunds Abwehr zeigte sich wie ein Kartenhaus, das jederzeit zusammenbrechen konnte. Dank ihres Torwarts Gregor Kobel, der einige hochkarätige Chancen zur Pause vereitelte, hielt sich der BVB noch im Spiel, obwohl sie nun einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Der Schweizer Nationalspieler, der einst für Stuttgart spielte, rettete Dortmund mehrmals mit glänzenden Paraden.
Die Dortmunder Wechsel zur Halbzeit zeigten zumindest ansatzweise Wirkung, als Jamie Gittens frischen Wind in die Offensive brachte. Nach einer verbesserten Phase erzielte der VfB jedoch das nächste Tor durch Enzo Millot in der 62. Minute, was den Druck auf die Schwarz-Gelben weiter erhöhte. Szenerien aus den letzten Saisons schienen sich zu wiederholen: Einmal mehr kämpften die Dortmunder gegen ihren eigenen Schatten.
Eine weitere Schreckminute folgte in der 80. Minute, als El Bilal Touré ein weiteres Tor für Stuttgart erzielte und das Torverhältnis für den BVB zum Albtraum werden ließ. Zwar konnte Serhou Guirassy in der 75. Minute den Anschlusstreffer erzielen, doch das tat dem Debakel keinen Abbruch. Undav machte mit seinem zweiten Tor in der 90. Minute alles klar und besiegelte die Packung für Dortmund.
Für viele Fans stellt sich nun die Frage, wie es für den BVB weitergeht. Unter Sahin ist ein Umdenken gefordert, denn die Leistungen sind alles andere als ausreichend, um Titelambitionen anzustreben. Während die Stuttgarter auf der Welle des Erfolgs reiten, bleibt Dortmund in einer tiefen Krise gefangen, die sich in den kommenden Spielen zeigen wird. Für viele fußballbegeisterte Zuschauer wird die Entwicklung im Laufe der Saison entscheidend sein, sowohl für die Breite der Liga als auch für die Rückkehr der Dortmunder zu alter Stärke.
Trotz der hohen Niederlage gibt es durchaus Lichtblicke, die von Spielern wie Undav ausgehen. Die Fans können nur hoffen, dass sich das Team schnell zusammenfängt und an vergangene Erfolge anknüpfen kann. In der nächsten Runde kommt es darauf an, ob der BVB aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und sich neu aufstellt. Details zu diesem vorzeitigen Liga-Herausforderer gibt es auch in einem Bericht von www.aachener-zeitung.de.