Die Bäckerei Sternenbäck, eine traditionsreiche Großbäckerei mit Sitz in Hechingen, steht vor einer dramatischen Wende: Zum Jahresende wird der Produktionsstandort in Hechingen geschlossen. Dies könnte fatale Folgen für die 34 Filialen in Baden-Württemberg haben. Sternenbäck hat sich mit 123 Filialen in fünf Bundesländern einen Namen gemacht und ist seit 1766 in der Branche aktiv, beschäftigt etwa 1.000 Mitarbeiter in ganz Deutschland. Vor wenigen Monaten hatte das Unternehmen ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung angekündigt, offenbar um den stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal zu begegnen.
Im Mai 2024 war die Lage für Sternenbäck noch optimistisch. Es wurde verkündet, dass alle drei Produktionsstandorte, einschließlich Hechingen, uneingeschränkt weitergeführt werden sollten. Die jüngsten Entwicklungen deuten jedoch auf eine Kehrtwende hin. In einer Mitteilung vom 27. Mai hieß es zwar, dass die Erhaltung der Standorte Gera (Thüringen) und Spremberg (Brandenburg) in Betracht gezogen werde, jedoch wird der Standort Hechingen voraussichtlich nur bis Ende des Jahres betrieben.
Auswirkungen auf Filialen in Baden-Württemberg
Bisher standen die Filialen von Sternenbäck nicht zur Diskussion. Mit der Schließung des Hechinger Standorts wird jedoch die Versorgung der Bäckereien in Baden-Württemberg fraglich. Diese Filialen sind teilweise auf die Produkte des Hechinger Werkes angewiesen. Eine Belieferung durch die Produktionsstandorte in Thüringen oder Brandenburg ist ungewiss, was die Zukunft dieser 34 Filialen in Gefahr bringt.
Die Liste der Filialen erstreckt sich über zahlreiche Städte in Baden-Württemberg, darunter Geschäfte in Kaufland und Rewe, sowie Cafés. Die Schließung des Hauptstandorts könnte also nicht nur Auswirkungen auf die Mitarbeiter in Hechingen haben, sondern die gesamte Verfügbarkeit frischgebackener Produkte in den umliegenden Regionen gefährden.
Die Diskussion um die Schließungen hat auch in der Branche Besorgnis ausgelöst, zumal bereits im Jahr 2024 einige Bäckereiketten in Baden-Württemberg Insolvenz anmeldeten oder ihre Filialen schließen mussten. Der Fall von Sternenbäck könnte damit ein weiteres Beispiel für die Schwierigkeiten sein, mit denen die Branche konfrontiert ist.
Hintergrund der Schwierigkeiten
Wie das Unternehmen selbst bemerkte, sind die extrem gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie im Kontext eines sich schnell verändernden Marktumfeldes die Hauptgründe für die finanziellen Schwierigkeiten. Eine Überprüfung und dauerhafte Anpassung an die Marktbedingungen wird nun in einem Eigenverwaltungsverfahren angestrebt. Dies könnte bedeuten, dass zukünftige Anstrengungen des Unternehmens, insbesondere in Bezug auf ihre Produktionsstandorte, sich stärker auf Ostdeutschland konzentrieren könnten.
Ohne Zweifel steht die traditionsreiche Bäckerei am Wendepunkt. Sollte die Schließung der Filialen in Baden-Württemberg tatsächlich Realität werden, würde dies das Ende einer über 250-jährigen Backtradition in der Region bedeuten. Während die Zukunft von Sternenbäck und den Filialen in Baden-Württemberg noch ungewiss ist, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird. Mehr Informationen sind hier zu finden.
