In einer schwerwiegenden Wendung der Ereignisse hat die bekannte Bäckereikette Sternenbäck die Schließung aller ihrer 34 Filialen in Baden-Württemberg angekündigt. Diese Entscheidung tritt spätestens Ende Oktober in Kraft und resultiert aus anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die das Unternehmen bereits seit einiger Zeit plagen. Die Mitarbeiter wurden vor Kurzem darüber informiert, dass ihnen zum Monatsende gekündigt wird. Für viele von ihnen ist dies ein harter Schlag, zumal einige bereits eine neue Anstellung gefunden haben, um der unsicheren Zukunft bei Sternenbäck zu entkommen, wie aus internen Quellen berichtet wird.
Die Schließungen betreffen vor allem den Zollernalbkreis, wo das Unternehmen elf Filialen betreibt, sowie weitere Standorte im Kreis Sigmaringen und Tuttlingen. Die Beschränkung der Öffnungszeiten, bereits in einigen Filialen zu beobachten, ist ein Symptom des Personalmangels. Eine Mitarbeiterin berichtet: „Wenn wir immer weniger werden, wissen wir nicht, ob wir bis zum Ende durchhalten können.“ In einer Filiale im Kreis Sigmaringen wird bereits um 14 Uhr geschlossen.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten und Insolvenz
Sternenbäck hat in der Vergangenheit bereits mehrmals die Insolvenz beantragen müssen, zuletzt im Frühjahr dieses Jahres. Ziel war es, das Unternehmen in Eigenverantwortung zu sanieren. Derzeit scheint jedoch keine Besserung in Sicht, und die aktuellen Schließungen zeigen die ernsten Konsequenzen dieser finanziellen Probleme. Der Produktionsstandort in Hechingen könnte bis zum Ende des Jahres bestehen bleiben, doch die Zukunft sieht zunehmend düster aus.
Die Verankerung der Kette in der Region war stark, und die Kündigungen haben nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die lange gewachsenen Beziehungen zu den Kunden beeinträchtigt. Eine Mitarbeiterin, die mehr als zehn Jahre bei Sternenbäck tätig ist, äußerte sich emotional über die langjährige Verbindung zu ihren Stammkunden: „Hoffentlich nehme ich viele Kunden und so manche Kollegin zu meinem neuen Arbeitgeber mit“, sagte sie, während sie sich auf den bevorstehenden Wechsel in eine andere Bäckerei vorbereitete.
Zukünftige Perspektiven
Sternenbäck betreibt außerdem rund 100 Geschäfte in vier ostdeutschen Bundesländern, und für diese Standorte gibt es laut Geschäftsführer Frank Winter und dem Insolvenzverwalter noch Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Details über die Zukunft der ostdeutschen Standorte bleiben jedoch unklar, da weder der Geschäftsführer noch der Insolvenzverwalter für Stellungnahmen zur Verfügung standen.
Die Schließung der Filialen ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem für Sternenbäck, sondern zeigt auch die dramatischen Veränderungen im Einzelhandel, die durch Insolvenz und Umstrukturierungen verursacht werden. Der Verlust namhafter lokal verankerter Bäckereien hat Auswirkungen auf die Gemeinschaften, in denen sie tätig sind, auch wenn im Moment der Fokus auf den unmittelbaren Folgen für die betroffenen Mitarbeiter und deren Familien liegt.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um Sternenbäck und die Situation der Mitarbeiter, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwaebische.de.
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