Stuttgart – In Baden-Württemberg sind die Explosionen von Geldautomaten in der jüngsten Vergangenheit alarmierend angestiegen. Während bundesweit die Anzahl der gesprengten Bankomaten abnimmt, hat sich die Situation im Südwesten dramatisch verschärft. Im Schnitt wird hier einmal pro Woche ein Geldautomat gesprengt, was viele Passanten und Anwohner in Alarmbereitschaft versetzt.
Laut dem Landeskriminalamt wurden alleine im ersten Halbjahr 27 Sprengungen dokumentiert – das sind 10 Fälle mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zu den elf Fällen aus dem ersten Halbjahr 2023 kamen im gesamten letzten Jahr bereits insgesamt 42 Sprengungen hinzu, was einen Anstieg von nahezu 24 Prozent bedeutet. Schockierende 1,9 Millionen Euro wurden dabei erbeutet, während der Sachschaden mit 4,3 Millionen Euro weit höher ausfiel.
Erhöhte Gefahr durch Sprengungen
Im Kontrast zu dieser erschreckenden Entwicklung, zeigt sich ein gegenteiliger Trend auf Bundesebene. Das Bundeskriminalamt verzeichnete 2023 einen Rückgang der sprengenden Vorfälle auf 461 Fälle – ein Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zu 2022, als mit 496 Sprengungen ein Rekordwert erreicht wurde. Diese Statistiken werfen Fragen auf, warum Baden-Württemberg von diesem Trend nicht betroffen ist und vielmehr eine erschreckende Häufung an solchen Verbrechen erlebt.
Nicht nur die Anzahl der Explosionen nimmt zu, auch die Gefährlichkeit der Taten hat sich verändert. In rund 90 Prozent der Sprengungen sind mittlerweile feste explosive Stoffe im Einsatz, wie zum Beispiel Pyrotechnik oder militärische Sprengstoffe. Das macht diese gefährlichen Aktionen unberechenbarer und gefährlicher, sowohl für die Täter als auch für die umstehenden Personen und Einsatzkräfte. Vor einigen Jahren dominierte noch der Einsatz von Gas für die Sprengungen, doch dieser Wandel hin zu festeren Materialien bringt neue Risiken mit sich.
Verdacht auf kriminelle Netzwerke
Ein Blick auf die Täter zeigt, dass hinter vielen dieser Sprengungen möglicherweise internationale kriminelle Netzwerke stecken könnten. Besonders auffällig ist, dass viele Spurensuchen in die Niederlande führen. Laut dem Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen wird vermutet, dass eine Gruppe von Hunderten Nordafrikanern, die in Niederlanden wie Utrecht und Amsterdam leben, hinter diesen Verbrechen steckt.
Die zunehmenden Vorfälle werfen nicht nur Fragen nach der Sicherheit der Geldautomaten auf, sondern auch nach der Methodik und den Herkunftsländern der Täter. Verbraucherschützer und Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zu finden, um diese Art von Kriminalität einzudämmen und gleichzeitig die Sicherheitslage für die Bürger zu erhöhen.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie die Sicherheitskräfte und die Regierung auf die steigende Gefahr reagieren werden. Es bleibt zu hoffen, dass Maßnahmen ergriffen werden, um sowohl die Täter zur Rechenschaft zu ziehen als auch um die Geldautomaten wieder als sichere Orte für Transaktionen zu etablieren.
– NAG