Im Kreis Sigmaringen gibt es eine dramatische Wende in der Flüchtlingssituation! Landrätin Stefanie Bürkle berichtete in der letzten Kreistagssitzung, dass die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in den letzten Monaten erheblich gesunken ist. Während man für das Jahr 2024 noch mit einem monatlichen Zustrom von 120 Geflüchteten rechnete, sind es für 2025 nur noch 30 bis 50 pro Monat. Ein Rückgang, den Bürkle vor allem den verschärften Grenzkontrollen in Europa und Deutschland zuschreibt.
Die aktuelle Belegung in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Sigmaringen zeigt diesen Rückgang deutlich. Im Oktober 2023 waren dort noch zwischen 1600 und 1700 Personen untergebracht. Ein Jahr später wird die Zahl auf maximal 600 gesenkt. Die LEA spielt eine zentrale Rolle, da sie die Flüchtlinge vor Ort aufnimmt und später an die Gemeinden verteilt. CDU-Fraktionschef Thomas Kugler erkundigte sich über die LEA-Priviligierung, die für den Landkreis weiterhin gilt – das bedeutet, die Zuführung von Flüchtlingen wird reduziert, da die in der LEA untergebrachten Personen mit angerechnet werden.
Schließung der LEA im Visier
Die Situation ist besonders angespannt, da der Sigmaringer Gemeinderat die Schließung der LEA bis Ende 2026 fordert. Bürgermeister Marcus Ehm betont, dass die Stadt eine Perspektive braucht und hofft, dass das Land die Verantwortung übernimmt. Die Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium Tübingen bleiben wichtig, um die Zahl der untergebrachten Flüchtlinge zu reduzieren.
Zusätzlich plant der Landkreis, den Mietvertrag für die Liegenschaft in Hohentengen, wo ukrainische Flüchtlinge untergebracht sind, zum Ende März 2025 drastisch zu reduzieren. Das könnte die jährlichen Ausgaben um eine Million Euro senken. Landrätin Bürkle betont, dass diese Entscheidung nicht leicht war, da die Entwicklung des Ukraine-Kriegs und anderer Krisen ungewiss bleibt. Dennoch ist die Entlastung der Kreisfinanzen entscheidend, um auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.