Im malerischen Igelswies steht eine bedeutende Veränderung bevor. Die Ankunft einer neuen Flüchtlingsunterkunft in unmittelbare Nachbarschaft zu einer Kleingartenanlage hat nicht nur die betroffenen Gartenfreunde herausgefordert, sondern auch das potenzielle Zusammenleben in dieser historischen Gemeinschaft auf den Prüfstand gestellt.
Die geplante Unterkunft und ihre Gestaltung
Am Montag, den 19. August, soll mit den Bauarbeiten für die Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände bei Igelswies begonnen werden. Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass die Containeranlage nun einstöckig gestaltet werden soll, obwohl ursprünglich ein zweigeschossiger Bau vorgesehen war. Durch eine zusätzliche Reihe wird jedoch genügend Platz für bis zu 90 Flüchtlinge geschaffen, die voraussichtlich bereits im Oktober in ihre neuen Unterkünfte einziehen können. Die Stadt Meßkirch stellt hierfür die benötigten Flächen bereit.
Reaktionen der Kleingärtner
Der Obst- und Kleingärtnerverein in Igelswies steht in direkter Nachbarschaft zu diesem Projekt. Obwohl der Verein anfangs mit viel Protest gegen die Errichtung der Flüchtlingsunterkunft aufgetreten war und sogar Petitionen eingereicht hatte, hat sich die Situation inzwischen entschärft. Rita Krieger, die Vorsitzende des Vereins, äußert ihre Erleichterung darüber, dass nun auch Familien in die Unterkunft einziehen dürfen und spricht von einem beruhigenden Aspekt dieser Entwicklung.
Sicherheitsvorkehrungen und nachbarschaftlicher Austausch
Trotz des gesunkenen Widerstands hat der Verein Sicherheitsbedenken. Sie planen, Videokameras und Lichter an ihren Gebäuden zu installieren, um für eine sichere Wohnumgebung zu sorgen. Die Kommunikation mit dem Landratsamt hat sich als deutlich fruchtbarer herausgestellt, was zur Vereinbarung geführt hat, dass ein Zaun zwischen den beiden Gemeinschaften errichtet wird.
Zukünftiges Zusammenleben und Veränderungen
Die Ankündigung, eine Flüchtlingsunterkunft in der Nähe zu etablieren, hat auch das Interesse unbeteiligter Personen geweckt, die nun nach verfügbaren Kleingartenparzellen fragen. Wohingegen die aktuellen Mitglieder des Vereins fest entschlossen sind, ihre Gärten zu behalten, zeigt dies, wie stark der Einfluss solcher Projekte auf die Gemeinschaft sein kann. Ab Oktober wird sich zeigen, wie das Zusammenleben zwischen den Kleingärtnern und den neuen Nachbarn gestaltet wird, denn die Gartensaison wird dann bereits beendet sein.
Finanzielle Aspekte der Containeranlage
Die Kosten für die Containeranlage belaufen sich auf etwa 930.000 Euro, was die Vorfinanzierung durch den Landkreis erforderlich macht. Später wird dieser Betrag jedoch vom Land Baden-Württemberg erstattet. Diese finanziellen Aspekte unterstreichen die Bedeutung des Projekts nicht nur für die betroffenen Flüchtlinge, sondern auch für die Gemeinde in ihrer Gesamtheit.
Die Fortschritte in Igelswies sind ein Beispiel dafür, wie Gemeinden auf Herausforderungen reagieren und wie wichtig der Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen ist. Das zukünftige Zusammenleben wird wahrscheinlich von gegenseitigem Respekt und Verständnis geprägt sein müssen, um ein harmonisches Miteinander zu fördern.
– NAG