In Krauchenwies gibt es derzeitig ein kurioses Phänomen, das Autofahrer verwundert. In der Habsthalstraße, die als Abkürzung während der Straßensperrung der Ortsdurchfahrt dient, steht angeblich ein Blitzer. Viele Verkehrsteilnehmer zeigen sich schockiert, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h halten zu müssen, und ungeniert das Gaspedal drücken. Doch die Realität ist anders: Der Blitzer ist nur eine Attrappe.
Die ungewöhnliche Situation ist das Ergebnis der aktuellen Straßenarbeiten, die eine Umleitung erforderlich machen. Bürgermeister Manuel Kern erwähnt, dass es durch diese veränderte Verkehrssituation in und um Krauchenwies vermehrt Kontrollen gibt, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dennoch sorgt die Attrappe in der Habsthalstraße für Verwirrung und Ironie: Die Gemeinde, die schlichtweg keine eigene Verkehrsbehörde hat, könnte in diesem Fall wohl überrumpelt worden sein.
Der Blitzer, der keiner ist
Dank der häufigen Geschwindigkeitsmessungen wissen die Anwohner, dass es in der Habsthalstraße nicht an Blitzern mangelt. Doch die neue Attrappe, die vor kurzem aufgestellt wurde, sorgt für ein gewisses Maß an Verwirrung. Das Landratsamt bestätigte, dass es keine offizielle Genehmigung für diese Attrappe gegeben hat, denn diese Behörde stellt nur echte Blitzer auf und kümmert sich um die Verkehrskontrollen.
Polizeisprecher Christian Sugg gibt zu, dass die Polizei ebenfalls keine Attrappen verwendet. Laut Sugg „schießen wir scharf“, was bedeutet, dass sie nur bei tatsächlichen Verstößen eingreifen. Diese Absicht deutet darauf hin, dass möglicherweise ein Anwohner dafür verantwortlich ist, um die Raser in der Straße zu bremsen.
Kreatives Projekt eines Anwohners
Der Anwohner, der hinter dieser Attrappe steht, sieht seine Aktion nicht als Verstoß, sondern vielmehr als ein kreatives Kunstprojekt. Er und sein Nachbar haben gemeinsam an diesem Vorhaben gearbeitet, um vorübergehend ein wenig Ordnung im Verkehr zu schaffen. Die Attrappe steht auf privatem Grund, und der Eigentümer hat keine Gegenmeldung zur Deinstallation erhalten, was darauf hinweist, dass er bereit ist, bei weiteren Aufforderungen kreativ mit Blumen und Töpfen umzugehen.
Allerdings könnte die Geschichte für den Aufsteller teuer werden. Das Landratsamt betont, dass das Aufstellen einer solchen Attrappe als Amtsanmaßung interpretiert werden könnte, und bei eventuellen Unfällen haftet derjenige, der die Attrappe aufgestellt hat, für Schäden. Das betrifft sowohl Sach- als auch Personenschäden, und solche Risiken sind nicht zu unterschätzen.
Die Verwirrung, die die Attrappe stiftet, könnte bald ein Ende haben. Es wird erwartet, dass echte Blitzer in der Nähe konkurrieren werden, und so sollten jene Autofahrer, die die Habsthalstraße weiterhin als Abkürzung nutzen, nicht auf dem Glauben bestehen, sie könnten ungestraft fahren. Vermutlich wird der nachfolgende Blitzer für die notwendige Struktur und Sicherheit sorgen, die die Stadt und ihre Bewohner verdienen.
– NAG