Sigmaringen

82-Jähriger kritisiert Busfahrer: Warum nicht auf Reisende warten?

Ein 82-jähriger gehbehinderter Mann, Erich Scharf, berichtet von zwei Vorfällen am sigmaringer Bahnhof, bei denen ihm der Bus trotz rechtzeitigen Erscheinens vor der Nase weggefahren ist, was ihn frustriert und auf die fehlende Barrierefreiheit sowie die mangelnde Rücksicht der Busfahrer auf Reisende aus den Zügen aufmerksam macht.

Die Bedeutung der Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr ist ein zentrales Thema, das durch die Erfahrungen von Erich Scharf, einem 82-jährigen, gehbehinderten Senior aus Sigmaringen, erneut unterstrichen wird. Seine jüngsten Erlebnisse am Sigmaringer Bahnhof werfen Fragen zur Rücksichtnahme und Unterstützung für ältere Menschen im lokalen Verkehrssystem auf.

Eine herausfordernde Verkehrssituation

Scharf trifft auf eine erhebliche Hürde, wenn es darum geht, den Bahnhof zu nutzen. Vor wenigen Wochen wurde er gleich zweimal mit der frustrierenden Situation konfrontiert, dass ein Bus ohne ihn abgefahren ist, obwohl er rechtzeitig am Busbahnhof war. Diese Erlebnisse sind symptomatisch für die Schwierigkeiten, mit denen viele ältere Menschen konfrontiert sind, wenn es um den Zugang zu öffentlichem Nahverkehr geht.

Die Reaktion des Busunternehmens

Scharf schildert, dass bei einem Vorfall ein Bekannter als Zeuge diente und dem Busfahrer signalisiert hatte, dass noch jemand auf dem Weg sei. Der Busfahrer soll jedoch nicht darauf reagiert haben und eine unfreundliche Handbewegung gemacht haben, was die Frustration von Scharf nur verstärkt. Auch beim zuständigen Busunternehmen, den Kreisverkehrsbetrieben (KVB), fand er kein Gehör, als er seinen Unmut äußerte.

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Bedeutung von Umsteigezeiten

Max Stöhr, Leiter des Fachbereichs Kommunales und Nahverkehr beim Sigmaringer Landratsamt, betont, dass die Busunternehmen verpflichtet sind, die Anschlusssicherung ernst zu nehmen. Dazu gehört das Berücksichtigen von Umsteigezeiten im Fahrplan, was in der Tat zur Verbesserung der Situation beiträgt. „Eine Wartezeit von drei Minuten kann bei Bedarf eingeplant werden“, erklärt Stöhr. Dennoch müssen die Busfahrer auch die kommenden Anschlüsse im Auge behalten, um nicht andere Fahrgäste zu behindern.

Die Verantwortung des Verkehrsmanagements

Die Schilderungen von Erich Scharf zeigen eindrücklich, wie wichtig eine umsichtige Vorgehensweise der Busfahrer ist. Gerade für ältere Menschen könnte eine kurze Wartezeit die entscheidende Zeitspanne sein, die ihnen den Zugang zum Verkehrssystem ermöglicht. „Bei den Regiobussen handelt es sich schließlich um einen wichtigen Bestandteil des Nahverkehrs“, betont Scharf. Ein Umdenken im Umgang mit Fahrgästen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, ist essenziell.

Die Vorfälle von Erich Scharf sind nicht nur individuelle Ungerechtigkeiten, sondern verdeutlichen eine größere Problematik im Nahverkehrssystem. Es ist von zentraler Bedeutung, dass die Behörden und Verkehrsunternehmen diese Herausforderungen erkennen und Lösungen finden, um eine inklusive Mobilität für alle Bürger, insbesondere für ältere Menschen, zu gewährleisten.

– NAG

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