Die Flaschnerei Buck in Gammertingen hat Grund zum Feiern: Am 28. September wird das Unternehmen stolze 100 Jahre alt. In dieser Zeit haben sich vier Generationen in der Branche bewährt. Aktuell stehen Thomas Buck und sein Sohn Jannik an der Spitze des Betriebs, der für seine hochwertigen Metallarbeiten bekannt ist.
Die Ursprünge des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1924 zurück, als Emil Buck die Flaschnerei gründete. Er kam 1898 zur Welt und erlernte seinen Beruf in Bitz, bevor er sein Wissen bei einer Fabrik im Schwarzwald vertiefte. Im Jubiläumsjahr lassen sich die faszinierenden Prüfungsstücke von Emil und seinem Sohn Friedrich, die beide bedeutende Beiträge zur Geschichte des Unternehmens geleistet haben, bestaunen. Diese Arbeitsproben zeugen von der traditionell hochwertigen Handwerkskunst des Unternehmens.
Tradition und Entwicklung
Von bescheidenen Anfängen in einer Werkstatt im Familienhaus hat sich die Flaschnerei Buck mittlerweile gewandelt. Thomas Buck berichtet, dass sein Großvater äußerst genügsam war und oft mit einem Motorrad zu den Baustellen fuhr. Erst 1960 wurde die heutige Werkstatt in der Hohenzollernstraße gekauft, wo die Produktionsbedingungen deutlich verbessert werden konnten. Thomas selbst lernte das Handwerk in Neufra und übernahm später die Verantwortung für den Betrieb.
In der Gegenwart hat sich vieles verändert. Thomas betont, dass die Arbeitsweise heute ganz anders sei als vor Jahren. Wo früher vor allem handwerkliche Fertigungen wie Leuchter und Bettflaschen im Vordergrund standen, dominieren heute größere Aufträge und maschinelle Prozesse. Das Auftragsvolumen ist beachtlich, und laut Thomas Buck sind zwischen 150 und 200 Aufträge pro Jahr zu bewältigen. Trotz Belastungen durch die Konjunkturkrise ist der Betrieb zumindest aktuell noch gut ausgelastet.
Jannik Buck, der 23-Jährige Sohn von Thomas, hat von 2017 bis 2020 die Lehre im Familienbetrieb abgeschlossen und ist inzwischen Klempnermeister. Er erhielt die Wahl zwischen dem Abitur und einer Lehre, entschied sich für Letzteres. Damit ist er ein lebendiges Beispiel dafür, wie im Handwerk traditionelles Wissen wertgeschätzt wird. Er sieht seine Zukunft im Betrieb, auch wenn bislang unklar ist, ob er dessen Leitung eines Tages übernehmen wird.
Für die Feierlichkeiten am 28. September sind sämtliche Meisterstücke und Gesellenarbeiten der letzten vier Generationen geplant. Die Veranstaltung wird zusätzlich durch Führungen ergänzt, bei denen interessierte Gäste einen Einblick in die aktuelle und historische Arbeit des Unternehmens erhalten können.
Die Flaschnerei Buck ist mehr als nur ein Betrieb – sie ist ein Stück Familientradition, das durch harte Arbeit und Hingabe über Generationen hinweg erhalten werden konnte. Wie www.schwaebische.de berichtet, bleibt abzuwarten, wie sich die Weichen für das Unternehmen in den kommenden Jahren stellen werden, denn Thomas Buck plant, ab 60 Jahren vielleicht kürzerzutreten, was eine spannende Frage für die Zukunft des Betriebs aufwirft.