In Baden-Württemberg haben Archäologen einen bemerkenswerten Fund gemacht, der die wissenschaftliche Gemeinschaft in Aufregung versetzt. Sie entdeckten eine nahezu vollständig erhaltene Grabkammer aus Holz, die auf mehr als 2.000 Jahre zurückdatiert werden kann. Diese Entdeckung wird als Wunder für die Forscher bezeichnet und könnte neue Erkenntnisse über die keltische Kultur liefern.
Der Fundort befindet sich in Riedlingen, einem Ort im Kreis Biberach. Dieser entlegene Acker hat sich als Schatzkammer urgeschichtlicher Relikte erwiesen. Bereits im April 2024 fanden Archäologen in Stuttgart einen „römischen Giganten“, doch die aktuelle Entdeckung ist von besonderer Bedeutung, da es sich um eine keltische Grabkammer handelt, die auf das Jahr 585 vor Christus datiert ist.
Besonderheiten der Grabkammer
Die Grabkammer besteht aus massiven Eichenhölzern und stellt eine bemerkenswerte Ausnahme dar. In Mitteleuropa wurde zuvor nur einmal eine vergleichbare Kammer entdeckt – nämlich 1890 in Villingen im Schwarzwald. Laut Landesarchäologe Dirk Krausse ist dieser Fund in Riedlingen besonders, da Gräberfunde normalerweise in dieser Region keine Seltenheit sind, die Entdeckung aus dem Jahr 585 jedoch ein echter Glücksfall ist.
Die archäologische Stätte liegt in der Nähe der bekannten keltischen Orte Heuneburg und Bussen, wo bereits bedeutende Grabungen durchgeführt wurden. Insbesondere das Grab einer Keltenfürstin, das 2010 entdeckt wurde und auf das Jahr 583 datiert, hat in der Vergangenheit großes Interesse geweckt. Der neue Fund könnte nun darauf hinweisen, dass die keltische Oberschicht ihre Toten nicht nur in direkten Umgebung der Heuneburg bestattete, sondern auch in einer größeren Umgegend.
Konservierungsmaßnahmen der Funde
Um den neu entdeckten Eichenhölzern der Grabkammer ein langfristiges Überleben zu sichern, begannen die Archäologen bereits im August mit den notwendigen Restaurierungsmaßnahmen. So wurden die Deckenbalken nach ihrer Freilegung umgehend in spezielle chemische Bäder getaucht. Dieser Prozess ist entscheidend, um die Hölzer vor dem Verfall zu bewahren. Darüber hinaus erfolgt eine weitere Behandlung in der Restaurierungswerkstatt des Landesdenkmalamtes in der Nähe von Fellbach.
Die Eichenhölzer werden nun gefriergetrocknet, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Dieser aufwendige Prozess wird schätzungsweise drei Jahre in Anspruch nehmen, aber die Erhaltung solcher antiken Funde ist von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft und die Geschichte der Region.
Es ist klar, dass diese Entdeckung in Riedlingen nicht nur für die Archäologen vor Ort von Bedeutung ist, sondern auch für Historiker und alle, die an der keltischen Geschichte interessiert sind. Diese Funde erinnern uns an die komplexe und faszinierende Vergangenheit der europäischen Kulturen.
Für weitere Informationen zu diesem außergewöhnlichen archäologischen Fund können Sie die detaillierte Berichterstattung auf www.merkur.de nachlesen.
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