In Villingen wird ein bedeutender Schritt in der Transformation der St. Ursula-Schulen vollzogen. Nach der Fertigstellung eines weiteren Bauabschnitts wird der Umbau und die Sanierung des ehemaligen Klostergebäudes immer sichtbarer. Schulleiter Christoph Käfer und Architektin Martina Münster gaben während eines Presserundgangs Einblicke in die Herausforderungen und Fortschritte der aktuellen Arbeiten. Dabei stehen strenge Vorgaben des Denkmalamtes sowie praktische Bedürfnisse im Vordergrund.
Diese baulichen Maßnahmen sind besonders wichtig, da sie nicht nur den historischen Wert des Gebäudes bewahren sollen, sondern auch moderne pädagogische Anforderungen erfüllen müssen. Im Fokus steht vor allem die Integration des ehemaligen Klosters in den Schulbetrieb, was auch eine Anpassung der Räume erforderlich macht. Der Umbau begann nach der Auflösung des Klosters im Jahr 2015, nachdem die letzten Schwestern das Gebäude verließen. Seit September 2022 laufen die Sanierungsarbeiten.
Erhalt historischer Strukturen
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die historische Substanz des Klosters zu bewahren. Hierzu gehören bauliche Gegebenheiten wie die niedrigen Türstöcke und die kleinen Klosterzellen, die für die ehemaligen Bewohnerinnen errichtet wurden. In den Planungen wurde darauf geachtet, diese Elemente in die neuen Schulräume zu integrieren.
Neben den sichtbaren Änderungen mussten auch sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt werden. So wurden Brandschutztüren installiert und energiesparende Maßnahmen für die historischen Holzfenster umgesetzt. Die Bauarbeiten, die sich über mehrere Jahre hinziehen, sind ein kostenintensives Unterfangen. Bislang wurden insgesamt fünf Millionen Euro in die Sanierung investiert, wobei der dritte Bauabschnitt alleine mit 2,4 Millionen Euro zu Buche schlägt.
Die gesamte Sanierung wird von der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg getragen. Aktuell besuchen etwa 620 Schülerinnen und Schüler die St. Ursula-Schulen, davon rund 400 das Gymnasium und der Rest die Realschule. Mit den neuen Räumlichkeiten soll nicht nur der Unterricht innovativer gestaltet werden, sondern auch ein Raum für die Tagesschule entstehen, der den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird.
Im zweiten Obergeschoss entsteht ein neuer Bereich für die Tagesschule, in dem mehrere Klosterzellen zu großzügigen Schulräumen zusammengelegt wurden. Ein breiter Flur dient als Aufenthaltsbereich, in dem die Schüler lernen, Hausaufgaben machen oder einfach entspannen können.
Die erfolgte Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt stellt sicher, dass die neuen Elemente harmonisch in das historische Gebäude integriert werden. Martina Münster hebt die gute Kooperation hervor: „Das Denkmalamt war bei jeder Entscheidung mit im Boot.“ Die Farbgestaltung und das Beleuchtungskonzept wurden in Abstimmung mit dem Amt entwickelt, um den Aktualisierungen gerecht zu werden, ohne dabei den Charakter des Klosters zu opfern.
Die nächsten Schritte in der Sanierung umfassen die Umgestaltung weiterer Klassenräume sowie die Neugestaltung der Außenanlagen. Auch ein neuer Fahrradabstellplatz für bis zu 200 Fahrräder ist geplant, um den Anforderungen der Schülerinnen und Schüler besser gerecht zu werden. Hierfür soll der derzeitige Autohof umgebaut werden, um mehr Kapazität für die Fahrräder zu schaffen.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen an den St. Ursula-Schulen, wie durchdachte Planung und der Respekt vor historischen Werten in Einklang gebracht werden können. Die aktuellen Arbeiten sind nicht nur ein Zeichen für den Fortschritt der Schule, sondern auch ein Beispiel dafür, wie alte Strukturen bewahrt und in ein modernes Bildungskonzept überführt werden können, was an der wichtigen Rolle der St. Ursula-Schulen in der Region festmacht.
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