Schwäbisch Hall

Hochwasser im Kochertal: Zusammenhalt und Lehren aus der Flutkatastrophe

Im Juni 2023 kam es im Kochertal zu dramatischen Starkregenfällen, die zur Evakuierung mehrerer Gemeinden führten und die Notwendigkeit einer verstärkten Hochwasserprävention offenbar machten, wie Armin Kiemel, Bürgermeister von Abtsgmünd, feststellt.

Dramatische Ereignisse im Hochsommer haben in der Region rund um Abtsgmünd die Frage aufgeworfen: Wie gut sind wir auf extreme Wetterereignisse vorbereitet? Anfang Juni wurde das Kochertal von einem schweren Starkregen heimgesucht, der zu evakuierenden Maßnahmen in mehreren Gemeinden, besonders im Leintal, führte.

Evakuierung und geschlossene Zusammenarbeit

Circa 300 Personen mussten ihre Häuser verlassen, als das Wasser seinen Höchststand erreichte. Armin Kiemel, Vorsteher des Wasserverbands Kocher-Lein und zugleich Bürgermeister von Abtsgmünd, betont die positive Zusammenarbeit zwischen den Rettungsorganisationen und den Kommunen. „Wir hatten Glück im Unglück“, so Kiemel, „die Evakuierung verlief ohne Verletzte, und viele Bürger fanden sich in den Notunterkünften gut zurecht.”

Frühere Hochwasser und heutige Verantwortung

Bereits in der Vergangenheit wurden die Anwohner von Hochwassern geplagt. In den 1950er-Jahren führten schwere Überschwemmungen dazu, dass die Gemeinden sich zusammenschlossen und den Wasserverband Kocher-Lein gründeten. Dies hat zur Schaffung von elf Rückhaltebecken geführt, die nun in der Lage sind, bis zu 13 Millionen Kubikmeter Regenwasser zu speichern. „Die Dimensionen sind enorm“, erklärt Kiemel.

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Wasserscheide und Glück im Unglück

Das Niederschlagsgebiet war so extrem, dass in der Ultralokation Kaisersbach in kürzester Zeit 100 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Laut Kiemel war das am Wochenende eine Art „mehrtausendjähriges Hochwasser“. Dabei hatte die Region Glück, da nicht alles Wasser in den Lein floss, was die Auswirkungen milderte.

Lernprozess für die Zukunft

Kiemel hebt das große Lernen der vergangenen Wochen hervor. Landrat Joachim Bläse hatte die „Außergewöhnliche Einsatzlage“ ausgerufen, was einen Krisenstab aktivierte, der alle zwei Stunden Videokonferenzen abhielt. „Das hat wunderbar funktioniert“, so Kiemel, „doch wir müssen analysieren, wo wir uns verbessern können, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.”

Blick in die Zukunft: Hochwasser im Fokus

Die Region hat bereits Pläne für eine vertiefte Sicherheitsüberprüfung im Jahr 2025. „Es geht nicht darum, ob das nächste Hochwasser kommt, sondern wann wir erneut betroffen sein werden“, betont Kiemel. Das Kocher- und Leintal sieht sich immer wieder Herausforderungen gegenüber; die Prävention und der Schutz der Bevölkerung haben oberste Priorität. Die Lehren aus den vergangenen Ereignissen sind entscheidend, um die zukünftige Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft zu gewährleisten.

– NAG

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