Die Innenstadt von Schwäbisch Gmünd steht vor einer entscheidenden Frage: Wie kann man sicherstellen, dass sie ein lebendiger Ort bleibt, an dem Menschen gerne einkaufen und Zeit verbringen? Derzeit wird darüber diskutiert, ob die Stadt weiterhin in die Position einer Leerstandsmanagerin investieren sollte. Ezgi Pala, die aktuell diese Rolle ausfüllt, hat noch bis Januar 2025 eine Finanzierung durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Doch was passiert danach?
Das Programm hat zum Ziel, Kommunen dabei zu unterstützen, ihre Innenstädte lebendig zu halten. Die Frage, ob Gmünd sich eine Leerstandsmanagerin leisten sollte, ist von Bedeutung, insbesondere da der Online-Handel weiterhin wächst und viele Einzelhändler vor großen Herausforderungen stehen. Die Innenstadt muss sich also strategisch aufstellen, um für Käufer attraktiv zu bleiben.
Die Notwendigkeit einer lebendigen Einkaufsmeile
Ein großer Anreiz für den Besuch der Innenstadt ist die Möglichkeit, entspannt einzukaufen. Als kleinere Stadt kann Schwäbisch Gmünd nicht mehr die breite Kundenbasis anziehen, die für den Erfolg von Einzelhändlern auf einem großen Areal notwendig ist. Viele Bürger bevorzugen es, in Geschäfte zu gehen, die verlässlich geöffnet sind und eine ansprechende Auswahl sowie Beratung bieten. In einem dicht gedrängten Einkaufsbereich wird die Atmosphäre für den Kunden viel einladender.
Die Realität zeigt allerdings, dass viele Geschäfte und Gastronomiebetriebe in Gmünd mit dem Problem kämpfen, dass sie nicht genug Laufkundschaft anziehen. Verwaiste Schaufenster sind nicht nur ein Sichtproblem; sie beeinträchtigen auch das Einkaufserlebnis der übrigen Geschäfte. Eine belebte Gastro- und Shoppingmeile könnte das Besuchererlebnis erheblich verbessern.
Das Problem mit leerstehenden Ladenflächen
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Situation der Hauseigentümer. In der Innenstadt gibt es immer wieder Fälle, in denen Ladenflächen über Jahre leerstehen, weil Eigentümer nicht bereit sind, die Miete zu senken, um einen Mieter zu finden. Diese Situation ist besonders frustrierend, da es oft von außen nicht erkennbar ist, warum diese Flächen ungenutzt bleiben. Ezgi Pala äußert den Wunsch, dass Hauseigentümer dazu angehalten werden, ihre Immobilien rentabel zu bewirtschaften, doch eine gesetzliche Regelung, die dies erzwingt, erscheint fraglich. Solange keine klaren Maßnahmen ergriffen werden, bleibt die Stadt in der Verantwortung, den Dialog zwischen Mietern und Eigentümern zu fördern.
Ein sinnvolles Zusammenspiel zwischen Eigentümern und Verkäufern könnte diesen Kreislauf durchbrechen und helfen, die Innenstadt für alle Beteiligten attraktiver zu gestalten. Die Herausforderung besteht darin, wie diese Gespräche angestoßen und gefördert werden können, um ein gemeinsames Interesse zu schaffen.
– NAG