Die Diskussion über die Neugestaltung des Prediger-Innenhofs in
nimmt eine neue Wendung. Bürgermeister Julius Mihm bringt den Gedanken ins Spiel, die bestehende Treppe von Wilhelm Tiedje gänzlich abzureißen und eröffnet damit eine Debatte über die Nutzung und Funktionalität des Kulturzentrums.Hintergrund der Debatte
Die Treppe, die seit 1973 den Innenhof des Kulturzentrums prägt, steht seit jeher in der Kritik. Dr. Rudolf Böhmler, Vorsitzender des Arbeitskreises Kultur, hebt hervor, dass eine optimale Nutzung des Innenhofs nur durch Umgestaltung der Treppe möglich sei. Die Funktionalität der Treppe wird in Frage gestellt, da sie den spirituellen Charakter des Innenhofs, der von einer ruhigen Atmosphäre geprägt ist, beeinträchtigen könnte.
Ökonomische Überlegungen spielen eine Rolle
Mihm hebt auch die finanziellen Aspekte hervor: Der Abriss der Treppe könnte kostengünstig umgesetzt werden, und der damit verbundene Raumgewinn könnte zu einer verbesserten Akustik bei Veranstaltungen führen. Ein Beispiel dafür war ein jüngst gehaltenes Chorkonzert, bei dem die Akustik gelobt, jedoch die Sicht auf die Bühne aufgrund der Treppe als nachteilig empfunden wurde.
Eine neue Sicht auf den Innenhof
Der Bürgermeister schlägt vor, die Treppe einfach abzubrechen, was technisch gesehen nur einen Schnitt im Beton erforderte. Die Abbruchkosten seien überschaubar, und der Raum könnte sich in einladender Weise verändern. Durch das Entfernen der Treppe könnte der Innenhof neu interpretiert werden, und die Frage, ob eine neue Treppe notwendig wäre, könnte anschließend erneut besprochen werden.
Entwicklung seit dem Wettbewerb 2008
Ein Rückblick auf den Wettbewerb zur Erneuerung des Kulturzentrums zeigt, dass seit 2008 die Pläne für eine neue Gestaltung des Innenhofs existieren. Damals wurde der Architekt Martin Hoiker für seine durchdachte Lösung ausgezeichnet, die eine Nutzung des Innenhofs als echten Stadtraum ermöglicht. Tiedjes ursprüngliche Gestaltung ging von einem anderen Nutzungsgedanken aus, der heutzutage nicht mehr zeitgemäß erscheint.
Eine Chance für die Nutzung des gesamten Areals
Die Sichtweise, dass die Treppe eine Barriere zur Nutzung des Innenhofs darstellt, spiegelt ein größeres Problem wider. Besucher sind häufig verwirrt, wie sie den Innenhof und das Museum erreichen. Mihm betont, dass durch Herausnahme der Treppe der Zugang zum Museum über die situierten Barocktreppen klarer und einladender gestaltet werden könnte. Die Etablierung eines einladenden Inneren ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern der Funktionalität und Zugänglichkeit für alle Besucher.
Ausblick auf die Zukunft
Mit dieser Diskussion wird deutlich, dass die Nutzung öffentlicher Räume weiterhin im Fokus der Stadtentwicklung stehen sollte. Der Prediger-Innenhof könnte sich somit nicht nur als kultureller, sondern auch sozialer Raum etablieren, der Veranstaltungen und eine entspannte Aufenthaltsqualität ermöglicht. Bürgermeister Julius Mihm führt an, dass eine Entscheidung über die Treppe letztlich dem Gemeinwohl dienen müsse und die Bürger eng in die Überlegungen einbezogen werden sollten.
– NAG