Das Zollernalb-Klinikum, das für seine innovativen Ansätze in der medizinischen Versorgung bekannt ist, hat eine bahnbrechende Entscheidung getroffen. In naher Zukunft wird der Transport von Laborproben zwischen den beiden Klinikstandorten Albstadt und Balingen auf Luftwege verlagert. Ziel ist es, einen automatisierten Drohnendienst einzuführen, der als bundesweite Premiere gilt. Der Testbetrieb startet in den nächsten Tagen und könnte potenziell die Transportabläufe im Klinikalltag revolutionieren.
Eine Sprecherin des Klinikums erklärte, dass das Luftfahrtbundesamt erstmals die Genehmigung erteilt hat, Drohnen mit gefährlichen Stoffen außerhalb der Sichtweite des Steuerers über dicht besiedelten Gebieten fliegen zu lassen. Diese Genehmigung ist das Ergebnis beträchtlicher Anstrengungen und Vorbereitungen, um Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Die Drohnen werden von dem Unternehmen DiAvEn UG bereitgestellt und stehen nun bereit, um im Rahmen eines Testbetriebs eingesetzt zu werden.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Schulungen
Die Genehmigung des Luftfahrtbundesamtes bringt strenge Auflagen mit sich. Mitarbeiter des Klinikums müssen Schulungen bei spezialisierten externen Anbietern erfolgreich absolvieren, um sicher im Umgang mit gefährlichen Stoffen zu sein. Zudem müssen die Verpackungen und Laborbehälter den hohen Standards der Luftfahrt entsprechen. Um im Fall eines Unfalls abgesichert zu sein, ist eine spezielle Haftpflichtversicherung erforderlich.
Der bevorstehende Testbetrieb wird dazu dienen, die Technologie auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei kommen zwei Drohnen zum Einsatz. Diese werden genutzt, um die Flugroute zwischen Albstadt und Balingen zu erproben und die erforderliche Ladeinfrastruktur zu installieren. Außerdem sind präzise Starts und Landungen nach dem RTK-Standard sowie Flüge mit Nutzlast geplant, wobei eine dritte Drohne in der Einarbeitungsphase bereitgestellt wird.
Planung für die Zukunft: Regelmäßiger Flugbetrieb ab 2025
Der reguläre Flugbetrieb ist für den 1. Februar 2025 angesetzt. Vor diesem Datum wird es eine umfassende Einführungsphase geben, die bis zum 1. August 2025 andauert. In dieser Phase werden die Mitarbeiter des Klinikums geschult, und es sind regelmäßige Flüge geplant. Die Frequenz dieser Flüge wird schrittweise erhöht, um einen reibungslosen Übergang in den Regelbetrieb zu ermöglichen.
Die für den Transport eingesetzte Drohne mit dem Namen „Labfly“ stellt einen bedeutenden technologischen Fortschritt dar. Laut Angaben des Klinikums handelt es sich um eine vollautomatisierte, umweltfreundliche Lösung für den sicheren Transport von medizinischen Proben. Die „Labfly“ hat eine Reichweite von bis zu 30 Kilometern, kann bis zu 500 Gramm Nutzlast transportieren und erreicht eine Geschwindigkeit von 60 km/h. Der integrierte Akku bietet eine Kapazität von 260 Wh und benötigt nur 30 Minuten, um aufgeladen zu werden.
Ein weiteres herausragendes Merkmal der „Labfly“ ist ihr isolierter Nutzraum, der die Proben vor äußeren klimatischen Einflüssen wie Hitze oder Regen schützt. Außerdem wird die Temperatur im Inneren kontinuierlich überwacht und in einer App angezeigt. Der Zugang zur Transportkapsel erfolgt ausschließlich über diese App, um sicherzustellen, dass unbefugte Personen keinen Zugriff erhalten. Darüber hinaus ist die Drohne mit einem speziellen Rettungssystem ausgestattet, das für höchste Flugsicherheit sorgt.
Diese Entwicklungen im Zollernalb-Klinikum könnten als Vorbild für andere Kliniken dienen und zeigen, wie moderne Technologie die medizinische Versorgung verbessern kann. Mit einem innovativen Ansatz und einer klaren Vision zeigt das Klinikum, dass es bereit ist, neue Wege zu gehen. Für weitere Informationen zu dieser interessanten Entwicklung, siehe den Bericht auf www.nrwz.de.
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