Am Freitag versammelten sich etwa 40 Mitglieder des Aktionsbündnisses „Pro Gäubahn“ am Oberndorfer Bahnhof, um gegen die Pläne der Deutschen Bahn zur sogenannten „Gäubahn-Kappung“ zu protestieren. Diese Initiative wird nicht nur vom SPD-Kreisverband Rottweil unterstützt, sondern auch vom Kreisverband der Grünen, was den breiten Rückhalt dieser Bewegung unterstreicht.
Die Gäubahn verbindet derzeit Orte wie Oberndorf, Rottweil und Sulz direkt mit Frankfurt und dem Bodensee. Doch ab 2026 plant die Bahn, diese wichtige Verbindung für mehrere Jahre abzutrennen. „Seid laut und wehrt euch gegen die Pläne der Bahn“, forderte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, die versammelten Protestierenden eindringlich auf. Er erinnerte daran, dass die Organisation gegen die Unterbrechung der Strecke juristisch vorgehen wird, wobei die Verhandlung am 12. Februar vor dem Verwaltungsgericht in Stuttgart ansteht.
Bahn plant bedenkliche Unterbrechung
Jürgen Resch äußerte sich besorgt über die rechtlichen Grundlagen dieser Entscheidung: „Die Bahn verstößt gegen einen geltenden Planfeststellungsbeschluss“, so Resch. Dies bedeutet, dass die DB eigentlich verpflichtet ist, ein durchgängiges Streckenverbindungsnetz aufrechtzuerhalten, wozu auch die Gäubahn gehört. Die Planungen im Rahmen des großen Projekts Stuttgart 21 müssen so gestaltet sein, dass die Verbindung über die Gäubahn weiterhin möglich bleibt. Die Kappung für mehrere Jahre ist schlichtweg inakzeptabel.
Diese Sichtweise teilen die Protestierenden, unter ihnen auch politische Vertreter wie Sonja Raisp-Lauer von den Grünen und Berthold Kammerer, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Rottweil. Sie sind sich einig: „Wir sind gegen die Kappung der Gäubahnlinie.“ Auf die sehr greifbaren Auswirkungen für die lokale Bevölkerung wird hingewiesen. „Es darf nicht sein, dass man die Menschen im Landkreis Rottweil im Stich lässt“, betonten die beiden Politiker. „Wir setzen uns deshalb aktiv dafür ein, dass die Strecke erhalten bleibt.“
Bedeutung der Gäubahn für die Region
Die Auswirkungen einer Kappung wären desaströs. Eine solche Entscheidung würde einen erheblichen Standortnachteil für den ländlichen Raum darstellen. Der Verlust der direkten Verbindung nach Stuttgart würde nicht nur den Pendlern, sondern auch der gesamten Region schaden. „Wir danken Jürgen Resch für seinen Einsatz“, fügten die politischen Vertreter hinzu und appellierten an die Verantwortlichen, die Pläne zu überdenken.
Zur Unterstützung ihrer Argumentation und zur Aufklärung über die historische Bedeutung der Gäubahn wurde kürzlich ein Film mit dem Titel „Der Kampf um die Gäubahn ist ein Kampf um die Bahn“ vorgestellt. Diese filmische Aufarbeitung zeigt die Streitigkeiten und Herausforderungen rund um den Bau von Stuttgart 21 und verdeutlicht die Wichtigkeit einer funktionierenden Bahnverbindung für die Region.
Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie die Bahn auf den Protest und die bevorstehenden rechtlichen Herausforderungen reagiert. Der Ausgang der Verhandlung könnte weitreichende Konsequenzen für den öffentlichen Nahverkehr im Kreis Rottweil und darüber hinaus haben.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwarzwaelder-bote.de.
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