In Rottweil, Baden-Württemberg, entsteht das teuerste Gefängnis Deutschlands! Mit einem gigantischen Budget von 280 Millionen Euro wird die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) zwischen dem Aufzugstestturm und der Autobahn-Neckartalbrücke errichtet. Auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern wird Platz für bis zu 500 Häftlinge geschaffen. Wenn alles nach Plan verläuft, soll der Betrieb im Jahr 2027 aufgenommen werden.
Die Entscheidung für Rottweil fiel nach einer intensiven Standortsuche, die bereits 2012 begann. Neben Rottweil hatten auch Villingen-Schwenningen und Meßstetten Interesse gezeigt. Doch die Stadt Rottweil setzte sich durch, nicht zuletzt wegen der hervorragenden Verkehrsanbindung und der Nähe zu mehreren Landgerichten. Diese Faktoren erleichtern es, Inhaftierte zu besuchen und Transporte zu Gerichtsterminen kostengünstiger zu gestalten.
Massive Bauarbeiten und ökologische Maßnahmen
Die ersten Bagger rollten am 12. Juni 2023 auf das Gelände, und die Erd- und Tiefbauarbeiten begannen im August. Insgesamt werden 160.000 Kubikmeter Erde bewegt, was 16.000 Lastwagenfahrten entspricht, die somit gespart werden können. Die Dimensionen der Baustelle sind so beeindruckend, dass sie nur aus der Luft vollständig erfasst werden können. Geplant sind 18 verschiedene Nutzungsbereiche, die auf dem gesamten Gelände errichtet werden.
Besonderes Augenmerk wurde auf die energetische Ausstattung gelegt. Das neue Gefängnis wird die aktuellen Gebäudeenergiestandards um 30 Prozent übertreffen. Geplant sind unter anderem eine Wärmepumpe mit Hackschnitzeln und Biodiversitätsdächer mit Photovoltaikanlagen, die eine Leistung von 1,8 Megawatt liefern sollen. Die Baustelle ist ein wahres Spektakel, mit einem ständigen Strom von Lastwagen und Kränen, die emsig arbeiten. Auch der Zoll ist regelmäßig vor Ort, um die Baustelle auf Schwarzarbeit zu kontrollieren.