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Im Kreis Darmstadt-Dieburg wurden seit Weihnachten insgesamt 15 neue Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei toten Wildschweinen festgestellt. Damit erhöht sich die Zahl der positiven ASP-Fälle im Landkreis auf 40 (Stand: 8. Januar). Auch im angrenzenden Kreis Bergstraße wurden 419 positive Fälle und im Kreis Groß-Gerau 262 positive Fälle registriert. Der stellvertretende Landrat Lutz Köhler (CDU) äußerte, dass das Seuchengeschehen an Dynamik zugenommen hat, trotz der bereits ergriffenen Schutzmaßnahmen.
Der Schwerpunkt der Funde liegt im Westen des Landkreises, insbesondere in den Städten Griesheim und Weiterstadt, die sich im Kerngebiet der errichteten Sperrzone befinden. In den Ortsteilen von Mühltal und Seeheim-Jugenheim besteht die Hoffnung, dass die Infektionen nur eine lokale Rotte betreffen. Der Rheingau-Taunus-Kreis meldete im Dezember den ersten positiven Fall von ASP, was zur Ausweitung der Sperrzone II führte. Alle getesteten Wildschweinkadaver außerhalb der Kernzone waren negativ.
Aktuelle Maßnahmen und Erfassung von Wildschweinen
Die positive ASP-Funde beschränken sich auf die Rheininsel Mariannenaue und die Grünaue. Dort wurden 38 Wildschweinkadaver entnommen, von denen 31 ASP-positiv waren. Um dem Anstieg der ASP entgegenzuwirken, wird in Kürze eine Fangeinrichtung auf der Mariannenaue in Betrieb genommen. Zudem wird ein Elektrozaun südlich der B42 errichtet, um die Kernzone besser abzugrenzen. In der Sperrzone I wird die Wildschwein-Jagd im Januar intensiviert, während Verantwortliche das steigende Hochwasser des Rheins und dessen möglichen Einfluss auf den Wildwechsel beobachten. Auf rheinland-pfälzischer Seite mussten bereits Zäune versetzt und ergänzt werden.
Parallel dazu wurden im Rhein-Neckar-Kreis erste positive Tests auf Afrikanische Schweinepest festgestellt. Ein betroffener Wildschwein-Test erfolgte nördlich von Hemsbach, was zur Erlassung von vier Allgemeinverfügungen führte. Diese regeln die Sperrzonen und die damit verbundenen Maßnahmen für die betroffenen Städte und Gemeinden.
Details der Sperrzonen im Rhein-Neckar-Kreis
Die folgenden Regelungen gelten in der Sperrzone II (Infizierte Zone), die Laudenbach, Hemsbach und mehrere angrenzende Gemeinden umfasst:
- Leinenpflicht für Hunde
- Radfahren, Reiten, Fußgängerverkehr und Fahren mit Krankenfahrstühlen sind nur auf befestigten Wegen erlaubt
- Nutzung von Mountain-Bike-Trails, Geocaching und Schnitzeljagden ist untersagt
- Grillplätze nur in bebauten Ortslagen oder deren Umgebung (max. 100 Meter) nutzbar
In der Sperrzone I (Pufferzone) wird Jägern zur verstärkten Fallwildsuche und Jagd auf Wildschweine aufgerufen. Besondere Hygienevorschriften gelten für Jagdausrüstung und die Handhabung von erlegten Wildschweinen.
Um das Virus weiter einzudämmen, werden Schutzzäune entlang der BAB 656 und B 45 in Richtung hessische Grenze gebaut. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Wildschweine daran zu hindern, das ASP-Virus in Schweinehaltungen einzuschleppen.
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