In Landau, einem Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar, gibt es Neuerungen im Bereich der Abfallentsorgung, die für die Stadtbewohner sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Auswirkungen haben werden. Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat einen Plan vorgestellt, um steigenden Abfallgebühren entgegenzuwirken und gleichzeitig wichtige Investitionen in die Zukunft zu sichern. Bei einer Sitzung des Verwaltungsrats am 28. August wird der Vorschlag zur Entnahme von Mitteln aus der Rücklage behandelt.
Die Entscheidung des EWL-Trägers ist stark durch die finanziellen Herausforderungen der vergangenen Jahre geprägt. Lukas Hartmann, Bürgermeister und Vorsitzender des EWL, verweist auf die künstliche Senkung der Müllgebühren im Jahr 2021, wobei erhebliche Rücklagen verwendet wurden. Diese Entscheidung war von politischen Diskussionen umrahmt und war nicht ohne Risiko, da bereits damals klar war, dass diese Mittel dringend für notwendige Investitionen benötigt würden. Zu diesen Investitionen zählen unter anderem Anschaffungen neuer Abfallsammelfahrzeuge und der Bau einer neuen Umschlaghalle, um die Effizienz der Abfallentsorgung zu steigern.
Referenz zur finanziellen Situation
Um den Anstieg der Abfallgebühren abzumildern, schlägt der EWL vor, bis zu 580.000 Euro aus der bestehenden Rücklage zu entnehmen. Diese Rücklage, die ursprünglich 8,7 Millionen Euro betrug, könnte bis Ende 2024 auf lediglich 2,9 Millionen Euro schrumpfen. Die Pläne für die Verwendung dieser Mittel sind ambitioniert: Bis 2028 wird angestrebt, rund 5 Millionen Euro in verschiedene Projekte zu investieren, die unter anderem auf die Verbesserung von Arbeitsabläufen und die Einführung effizienter Technologien abzielen.
Dr. Markus Schäfer, EWL-Vorstand, hebt hervor, dass die noch vorhandene Rücklage nicht nur für dringend erforderliche Investitionen genutzt werden soll, sondern auch als Eigenkapital zur Verbesserung der finanziellen Bedingungen bei Kreditaufnahmen dient. Damit können langfristig Kosten gespart und die Abfallgebühren stabilisiert werden. Insbesondere die geplante Photovoltaik-Freiflächenanlage zielt darauf ab, neue Erlösquellen zu schaffen, wodurch die Stadt nachhaltiger wirtschaften kann.
Einführung der Pflichtbiotonne
Die zukünftige Bildung von Befreiungen von der Bioabfallentsorgung wird eingestellt, um sicherzustellen, dass der Recycling-Anteil erhöht wird. Hartmann erklärt, dass die EWL hierbei eine bürgernahe Lösung im Blick hat und will vermeiden, bestehende Befreiungen zurückzunehmen, um den Bürgern entgegenzukommen.
Ein weiteres Thema in Landau ist die Deponie in Landau-Arzheim, die sich in der Nachsorgephase befindet. Hier äußert Dr. Schäfer die Verantwortung des EWL, Gefahren zu vermeiden, und betont, dass eine umfassende Prüfung der Verpflichtungen zur Verkehrssicherung erfolgt. Dies zeigt die umfassende Verantwortung des EWL für die Abfallwirtschaft und die damit verbundenen Umweltherausforderungen.
– NAG