BautzenRhein-Neckar-Kreis

CSD Bautzen: Rekordteilnahme trotz rechtsextremer Bedrohungen!

In einem alarmierenden Jahr für die LGBTQ+-Gemeinschaft hat der Christopher Street Day (CSD) in Bautzen am 10. August 2024 die Grenzen des Erträglichen überschritten. Während 1.000 mutige Teilnehmer*innen für Freiheit und Akzeptanz demonstrierten, standen ihnen rund 700 aggressive Rechtsextreme gegenüber. Diese bedrohliche Konfrontation, die von Beleidigungen und körperlichen Angriffen geprägt war, zeigt, wie tief der Hass in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Die Polizei, trotz der explosiven Lage, war nicht ausreichend präsent, was die Sicherheit der Teilnehmenden gefährdete.

Die Situation eskalierte, als die Rechtsextremen versuchten, die Regenbogenfahne zu verbrennen und rassistische Lieder anstimmten, während die Polizei untätig blieb. Die Organisatoren sahen sich gezwungen, die Afterparty abzusagen, da die Sicherheit nicht gewährleistet werden konnte. Sogar der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte sich erst auf Nachfrage zu den rechtsextremen Bedrohungen und bezeichnete die CSD-Kundgebung als „Party… dieser Leute“ – eine Aussage, die für Empörung sorgte.

Ein Jahr des CSD-Booms und der Gewalt

2024 ist ein Jahr des CSD-Booms mit über 200 Pride-Veranstaltungen bundesweit, doch der Schatten der queerfeindlichen Gewalt ist nicht zu übersehen. Die CSDs in kleinen und mittelgroßen Städten, oft in strukturschwachen Regionen, sind besonders gefährdet. Die erschreckenden Bilder aus Bautzen sind nicht nur ein lokales Problem, sondern Teil eines landesweiten Trends, der sich in vielen Städten wie Flensburg, Hannover und Berlin zeigt. Die Zunahme rechtsextremer Gegendemonstrationen ist alarmierend und lässt die Frage aufkommen, wie lange die Gesellschaft diese Angriffe noch ignorieren kann.

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Die organisierte rechtsextreme Mobilisierung gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft ist ein relativ neues Phänomen, das seit 2021/2022 an Fahrt gewonnen hat. Antifeministische und queerfeindliche Kampagnen, die sich gezielt gegen CSDs richten, zeigen, dass der Hass auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nicht nur in der extremen Rechten, sondern auch in breiteren gesellschaftlichen Schichten verankert ist. Die Dunkelziffer der Straftaten gegen queere Menschen ist hoch, und die CSDs sind weit mehr als nur „bunte Paraden“ – sie sind ein notwendiger Protest gegen Diskriminierung und Gewalt.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Bautzen, Deutschland
Quelle
belltower.news

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