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Im Tübinger Landgericht wird zurzeit über schwerwiegende Verbrechen entschieden, die sich in Reutlingen zugetragen haben. Ein 41-jähriger Mann ist wegen Zwangsprostitution und Vergewaltigung angeklagt. Er wird verdächtigt, seine Noch-Ehefrau und die Tochter einer Exfreundin zur Prostitution gezwungen zu haben. In den Verhandlungen forderte die Staatsanwaltschaft am 9. Dezember eine Haftstrafe von achteinhalb Jahren. Der Prozess läuft seit Anfang November, und die Verteidigung verzichtete darauf, ein spezifisches Strafmaß zu benennen, appellierte jedoch an den Vorsitzenden Richter, Dr. Christoph Kalkschmid, auf Milde zu plädieren, wie die Südwest Presse berichtete.
Jugendlicher wegen Totschlags verurteilt
Parallel zu diesem Fall wurde ein anderer Prozess am Dienstag abgeschlossen. Ein 18-Jähriger aus Reutlingen wurde wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu sechs Jahren und sechs Monaten im Jugendgefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte im Juni letzten Jahres, nach einem Streit im Jugendzentrum "Zelle", einen US-Amerikaner mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Wie der SWR berichtete, fühlte sich der Angeklagte provoziert, nachdem das Gespräch über politische Ansichten in eine Auseinandersetzung eskalierte. Der Richter stellte fest, dass der junge Mann mit rechtsextremen Parolen und Handlungen in der Vergangenheit aufgefallen war und riet ihm, die Zeit im Gefängnis zu nutzen, um sein Leben zu überdenken. Die Strafe umfasst zudem eine Entschädigung von 25.000 Euro an das Opfer und ist noch nicht rechtskräftig.
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