Düsseldorf (dpa) – Inmitten der Vorbereitungen für die Julian Nagelsmann, der Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, einen klaren Standpunkt zu den Rücktritten prominenter Spieler eingenommen. Anstatt in Nostalgie zu verfallen, rief er dazu auf, den Fokus nach vorne zu richten. „Natürlich sind vier große Spieler, die eine große Bedeutung haben, weg. Aber es ist an der Zeit, nach vorne zu schauen und nicht ständig zu lamentieren, was uns alles verloren geht“, so Nagelsmann vor dem wichtigen Spiel gegen Ungarn, welches am Samstag um 20:45 Uhr beginnt und im ZDF übertragen wird.
hatDer DFB-Coach muss nun ohne Kapitän Ilkay Gündogan sowie ohne die Weltmeister von 2014, Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller, auskommen, die alle nach der Heim-EM ihre Nationalmannschaftskarriere beendet haben. Besonders überraschend ist, dass der 34-jährige Kroos, der nicht nur für seine fußballerischen Fähigkeiten bekannt ist, sondern auch für seine Leadership-Qualitäten, gänzlich als Profi aufgehört hat.
Neue Chancen für junge Talente
Doch anstatt über den Verlust dieser Leistungsträger zu lamentieren, sieht Nagelsmann die Entwicklung als eine Chance. „Eine Veränderung bietet eine große Gelegenheit für die Spieler, die bisher weniger gespielt haben oder sich im Hintergrund angestellt haben“, erläuterte der 37-Jährige optimistisch. „Ich freue mich auf das, was kommt.“ Dies könnte insbesondere für Spieler wie Marc-André ter Stegen, der nun als neue Nummer Eins im Tor eingesetzt wird, sowie Joshua Kimmich, der die Rolle des neuen Spielführers übernehmen wird, gelten.
Die bevorstehenden Veränderungen sind auch auf dem Spielfeld sichtbar: Pascal Groß wird für den zurückgetretenen Toni Kroos spielen, und Niclas Füllkrug wird Gündogan im Sturm ersetzen, gemeinsam mit Kai Havertz. Diese Entscheidungen zeigen, dass Nagelsmann bereit ist, frische Impulse in die Mannschaft einzubringen und sich nicht von der Vergangenheit dominieren zu lassen.
Jedoch ist mit dem Abgang dieser vier Schlüsselfiguren auch die Erfahrung von insgesamt 451 Länderspielen verloren gegangen, was eine beträchtliche Lücke im aktuellen Kader hinterlässt. „Natürlich hatte ich auch ein weinendes Auge, als sie ihren Rücktritt bekanntgaben“, gestand Nagelsmann, „aber im Fußball geht es immer weiter. Ich bin optimistisch, dass wir nicht nur im kommenden Spiel guten Fußball zeigen werden.“
Mit diesem Ansatz versucht Nagelsmann, die junge Mannschaft zu motivieren und auf eine neue Ära im deutschen Fußball vorzubereiten. Die kommende Begegnung gegen Ungarn wird der erste Test sein, um zu sehen, ob diese frischen Ansätze und Strategien auf dem Spielfeld umgesetzt werden können.
– NAG