In der ländlichen Region Schwäbischer Wald laufen spannende Entwicklungen. Das EU-Programm „Leader“ bietet zahlreichen Projekten die Chance auf finanzielle Unterstützung, um innovative und nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben. Dies ist eine große Chance für die Region, die bestehende Infrastruktur zu verbessern und gleichzeitig neue Projekte zu realisieren.
Das „Leader“-Programm, eine Abkürzung für die französische Bezeichnung „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“, steht für die Anbindung zwischen verschiedenen Initiativen zur Förderung der ländlichen Wirtschaft. Es ist eine Initiative, die vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde, um die regionalen Entwicklungen zu unterstützen. Johannes Ernst, Geschäftsführer der zuständigen Geschäftsstelle, beschreibt die Initiative als eine europäische Idee, die darauf abzielt, den ländlichen Raum zu fördern und Entwicklungsmaßnahmen zu unterstützen.
Wer ist für die Förderung verantwortlich?
Die Leader-Förderung im Rems-Murr-Kreis wird vom Verein Regionalentwicklung Schwäbischer Wald koordiniert. Dieses zentrale Organ ist eine von insgesamt 20 Leader-Aktionsgruppen in Baden-Württemberg. Der Verein verfügt über Fördermittel, die aus EU- und Landesgeldern stammen und insgesamt etwa zwei Millionen Euro betragen. Seine Zuständigkeit erstreckt sich über 31 Gemeinden im Rems-Murr-Kreis sowie im nahegelegenen Ostalbkreis und den Landkreisen Schwäbisch Hall und Heilbronn. Insgesamt leben in dieser Region etwa 150.000 Menschen.
„Wenn man sich die Karte der Leader-Regionen ansieht, wird schnell klar, dass sie in ländlichen Gebieten gelegen sind“, erläutert Ernst weiter. Das zeigt deutlich, wie wichtig die Entwicklung dieser weniger urbanisierten Regionen für die allgemeine Wirtschaftsstruktur des Landes ist.
Welche Projekte können gefördert werden?
Der Fokus des „Leader“-Programms liegt auf der Förderung von Projekten, die Innovation und wirtschaftliche Stärkung im ländlichen Raum vorantreiben. Laut dem Geschäftsführer verfolgt das Programm vier grundlegende Handlungsziele, die aus den Nachhaltigkeitsplänen der EU sowie den UN-Initiativen abgeleitet wurden. Diese Ziele sind: generationengerechte Kommunalentwicklung, nachhaltiger Tourismus, lokale und innovative Wirtschaftsförderung sowie Ressourcenschutz. Diese Kriterien dienen als Basis für die Bewertung der Projektanträge und helfen bei der Entscheidung, welche Projekte Fördermittel erhalten.
Die Entscheidung darüber, welche Projekte letztendlich ausgewählt werden, liegt in den Händen eines 20-köpfigen Auswahlgremiums. Dieses besteht aus dem Vorstand der Regionalentwicklung Schwäbischer Wald sowie einem Beirat, der aus Gemeindevertretern und anderen öffentlichen Personen besteht. So sind auch Wirtschafts- und Sozialorganisationen sowie aktive Bürger in diesem Gremium vertreten, was einen wichtigen Beitrag zur Diversität und Regionalität in der Entscheidungsfindung leistet.
Ein wichtiges Element der Auswahl ist der persönliche Einsatz der Mitglieder – „Als das Gremium 2015 ins Leben gerufen wurde, wurde darauf geachtet, dass eine möglichst breite Vielfalt an Perspektiven vertreten ist“, so Lisa-Marie Funke, Regionalmanagerin. Eine solche Vielfalt kann helfen, unterschiedliche Interessen zu integrieren und die bestmöglichen Projekte auszuwählen.
Für Interessierte, die eine Förderung beantragen möchten, gibt es klare Richtlinien. Bewerbungen können direkt beim Verein Regionalentwicklung Schwäbischer Wald eingereicht werden. Jedem Förderzeitraum ist ein gewisser Zeitraum für die Einreichung von Anträgen zugeordnet, in dem Projektträger ihre Ideen präsentieren können. Dazu ist es notwendig, ein Projektblatt auszufüllen, das auch eine Kostenanlayse umfasst. Nach der Auswahl durch das Gremium werden die Projekte an das Regierungspräsidium in Stuttgart weitergeleitet, wo noch ein formeller Antrag gestellt werden muss.
Die Geschäftsstelle arbeitet bereits an einem neuen Aufruf zur Bewerbung für die kommende Förderperiode, der demnächst veröffentlicht werden soll. Dies gibt vielen lokalen Initiativen die Möglichkeit, ihre Projekte einzureichen und damit aktiv zur Entwicklung ihrer Region beizutragen. Das hat auch eine große Bedeutung für den Erhalt und die Förderung lokaler Strukturen und trägt zum generellen Wohl der Region bei. Informationen zu bestehenden Förderprojekten und deren Auswirkungen können beispielsweise bei www.stuttgarter-nachrichten.de nachgelesen werden.