In einem schockierenden Vorfall, der Anfang April in einem Supermarkt in Wangen stattfand, wurde ein vierjähriges Kind mit einem Messer angegriffen. Der Täter, ein psychisch kranker Mann, wurde nun dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen. Das Gericht entschied, dass er aufgrund seiner schweren psychischen Erkrankung nicht in der Lage war, das Unrecht seiner Tat zu erkennen. Dies ist ein entscheidender Schritt im Sicherungsprozess wegen versuchten Mordes, der die Sicherheit der Gesellschaft gewährleisten soll.
Nach deutschem Recht gelten psychisch erkrankte Straftäter, die zum Zeitpunkt ihrer Tat nicht schuldfähig sind, nicht als kriminell im klassischen Sinne. Statt einer Haftstrafe erfolgt die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung. Diese Maßregel hat das Ziel, sowohl die Behandlung des Täters zu fördern als auch die Öffentlichkeit zu schützen. In diesem speziellen Fall wurde die Entscheidung durch die Diagnose eines Gutachters unterstützt, der eine schlechte Prognose für den Mann stellte und die Gefahr weiterer Straftaten betonte.
Psychiatrische Behandlung und Überwachung
In Baden-Württemberg gibt es spezielle Einrichtungen für den Maßregelvollzug, in denen psychisch kranke Täter behandelt werden. Die Forensische Klinik in Ravensburg-Weissenau ist eine dieser Einrichtungen, die über strenge Sicherheitsmaßnahmen verfügt. Hier beginnt die Behandlung des Täters auf einer geschlossenen Station, wo er nur in klar definierten Bereichen frei bewegen kann. Das therapeutische Konzept umfasst Medikamente, Psychotherapie und soziale Trainings, um die Patienten auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten.
Die Unterbringung in der Psychiatrie ist zunächst unbefristet und wird jährlich vom Gericht überprüft. Die behandelnde Klinik muss regelmäßig Gutachten vorlegen, um die Notwendigkeit der Unterbringung zu bestätigen. Es wird betont, dass eine Entlassung nur möglich ist, wenn keine Gefahr für die Gesellschaft mehr besteht. Im Fall des Mannes aus Wangen ist die Aussicht auf eine baldige Entlassung jedoch äußerst gering, da er erst am Anfang seiner Behandlung steht und von einer erfolgreichen Eingliederung weit entfernt ist.
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