Ein neuer Verein im Landkreis Ravensburg hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, Straftaten zu verhindern, bevor sie entstehen. Der Verein „Gemeinsam sicher im Landkreis Ravensburg“ wurde vor etwa neun Monaten gegründet, und zwar unter der Mitwirkung von Fachleuten aus Polizei, Justiz und Kommunen. Dabei unterstützen sie vielfältige Präventionsprojekte, egal ob diese von Institutionen, Gemeinden oder Privatpersonen ins Leben gerufen wurden.
Bereits erste Maßnahmen konnten erfolgreich umgesetzt oder finanziell unterstützt werden. Darunter fallen etwa die Ausstellung „Mensch dahinter“ sowie das Projekt „Rote Bank“, das Schwerpunkte auf das wichtige Thema „Gewalt gegen Frauen“ legt. Die Bank wird von Häftlingen der Justizvollzugsanstalt in Ravensburg hergestellt und kann in den Mitgliedskommunen aufgestellt werden.
Kriminalitätslage im Landkreis
Die aktuell vorliegenden Sicherheitsberichte zeigen, dass der Landkreis Ravensburg bisher keine nennenswerten Kriminalitätsschwerpunkte ausweist. Die Vereinsvorsitzende Manuela Oswald, die auch Bürgermeisterin von Amtzell ist, stellte jedoch klar, dass trotz der ländlichen Struktur und der allgemeinen Sicherheit auch hier ein komplettes Spektrum an Straftaten existiert. „Wir haben echte Probleme mit Gewalt, Drogenmissbrauch und Cyberkriminalität in unseren Gemeinden“, so Oswald.
Um dem entgegenzuwirken, können alle Initiativen, die darauf abzielen, Straftaten vorzubeugen oder potenzielle Opfer zu sensibilisieren, eine Förderung beantragen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass das Projekt in einer der Mitgliedsgemeinden durchgeführt wird. Der Verein hofft, dass sich möglichst viele Städte und Gemeinden im Landkreis diesem wichtigen Anliegen anschließen. Aber auch Privatpersonen, Unternehmen und Vereinigungen sind herzlich eingeladen, Mitglied zu werden.
Kurzfristige Förderung von Projekten
Die Förderungen durch den Verein sind so gestaltet, dass sie unbürokratisch ablaufen. „Wir gewähren keine langfristige Unterstützung für Projekte, sondern konzentrieren uns auf gezielte, einmalige Zuschüsse, etwa für bestimmte Anschaffungen oder um Gastredner einzuladen“, erklärte Oswald. Momentan sei die Anzahl der Förderanträge noch überschaubar, was dem Verein ermögliche, schnell über die Anträge zu entscheiden, wie sie eintreffen. Diese Entscheidungen werden per Umlaufverfahren unter den Vorstandsmitgliedern getroffen.
Um die Bekanntheit des Vereins zu steigern und ein breiteres Publikum zu erreichen, plant der Verein, sich aktiv bei verschiedenen Veranstaltungen zu präsentieren. Zukünftige Maßnahmen beinhalten auch die Nutzung sozialer Medien und die Verteilung von Informationsmaterialien. „Es ist wichtig, dass die Projektinitiatoren von uns erfahren, damit sie unsere finanzielle Unterstützung anfragen können“, betonte die Vorsitzende Manuela Oswald.