Pforzheim/Enzkreis. Die A8 im Bereich der Anschlussstelle Pforzheim-Ost wartet mit unerwarteten Neuigkeiten auf. Derzeit sind dort die Enz- und B10-Brücken im Zuge eines umfangreichen Ausbaus der Autobahn im Neubau begriffen. Ursprünglich war geplant, die Auf- und Abfahrten in Fahrtrichtung Stuttgart bis Ende 2024 wieder freizugeben. Doch eine aktuelle Pressemitteilung der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest enthüllt, dass sich diese Sperrung nun bis Anfang 2026 verlängern wird. Ein Rückschlag, der bei den Pendlern und Anwohnern auf Unmut stößt.
Der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert äußert scharfe Kritik an dieser kurz vor der Wiedereröffnung bekannt gegebenen Verzögerung. Er stellt fest: „Es ist unakzeptabel, dass eine solch wesentliche Information erst wenige Wochen vor geöffnetem Zustand kommuniziert wird. Hier handelt es sich nicht um eine kleinere Änderung, sondern um bedeutende Neuerungen im Bauablauf.“ Schweickert argumentiert, dass, wer sich vor Ort den Baufortschritt ansehe, schon vor längerem hätte ahnen können, dass die Öffnung nicht so bald erfolgen wird. Dennoch wäre eine frühzeitige Mitteilung an den Projektbegleitkreis und die Öffentlichkeit notwendig gewesen.
Gründe für die Verzögerungen
Die Autobahngesellschaft beruft sich auf Umplanungen, die bereits im vergangenen Jahr erforderlich wurden, um die baulichen Gegebenheiten an den Brücken anzupassen. Schweickert kritisiert diese Begründung: „Niemand kann mir erzählen, dass den Planern erst nach Monaten klar wird, dass sie die Anschlussstelle nicht rechtzeitig wieder freigeben können.“ Seiner Meinung nach hätte man alles daransetzen müssen, die Öffnung zu beschleunigen. Er vermutet, dass umfangreiche Umplanungen vermieden werden sollten und die Autofahrer nun vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Ein weiteres Argument, das Schweickert anführt, ist die Notwendigkeit sicherer und regelkonformer Auf- und Abfahrtsmöglichkeiten. Aufgrund von Höhenunterschieden von bis zu fünf Metern an den neuen Brücken könne die Anschlussstelle in der aktuellen Bauform erst nach deren Fertigstellung wieder in Betrieb genommen werden. „Ich erwarte, dass die Baustelle mit Hochdruck vorangetrieben wird“, fordert der Politiker und weist darauf hin, dass die Sperrung auch die Anfahrt der Rettungskräfte bei Unfällen verzögert und die umliegenden Orte durch den Umleitungsverkehr stark belaste.
Die Vorbereitungen zur Vollsperrung der B10, die ebenso von den Bauarbeiten betroffen ist, stehen bereits auf der Agenda. Im Juli wird die B10 in dem Abschnitt erstmals ebenfalls voll gesperrt sein. Dies wird die ohnehin angespannte Verkehrs situation in der Region weiter verstärken und die betroffenen Anwohner vor große Herausforderungen stellen.
Mit den kommenden Bauarbeiten sollen nicht nur die infrastrukturellen Gegebenheiten verbessert, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöht werden. Dies bleibt jedoch durch die anhaltenden Verzögerungen hinter den Erwartungen zurück und weckt die Sorge, dass auch während der Bauphasen die Verkehrssituation weiterhin suboptimal bleibt.
Genaueres über die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die örtliche Verkehrsinfrastruktur und den langfristigen Planungsstatus wird in den kommenden Wochen erwartet. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen die Kritik ernst nehmen und mögliche Lösungen zur Beschleunigung der Arbeiten anvisieren können, um die Situation für alle Beteiligten zu verbessern, wie www.pz-news.de berichtet.