In Pforzheim feierten am Sonntag die syrischen Gemeinschaften den Sturz von Baschar al-Assad mit einem beeindruckenden Autokorso. Wie die Pforzheimer Zeitung berichtet, waren bis zu 170 Menschen und bis zu 50 Fahrzeuge auf den Straßen der Innenstadt unterwegs. Die Autos waren mit syrischen Fahnen geschmückt und die Teilnehmer, hauptsächlich junge Leute, feierten diesen Moment als eine Art Befreiung. Polizei sicherte den Verkehr und die Situation blieb friedlich, obwohl auch vereinzelte Türken an dem Korso teilnahmen.
Diese Feierlichkeiten fanden zeitgleich zu den weitreichenden Protesten in Syrien statt, wo in den letzten zwei Wochen die größten Antiregierungsdemonstrationen seit dem Arabischen Frühling stattfanden. Gemäß SRF war die wirtschaftliche Lage im Land, geprägt durch Mangel an Ressourcen und eine rapide fallende Währung, ein zentraler Auslöser für die Proteste. Als die Regierung von al-Assad die Benzin-Subventionen kürzte, wurde der Unmut der Bevölkerung zur offenen Auflehnung. Die Menschen fordern lautstark den Rücktritt von al-Assad und beteiligen sich auch in anderen Städten wie Aleppo und Daraa, dem Ursprungsort des Arabischen Frühlings.
Die Reaktionen der syrischen Regierung auf die Proteste sind bisher zurückhaltend, besonders in der Region Suwaida, wo die Bewohner historische Autonomie genießen. Das Regime versucht offenbar, gewaltsame Konfrontationen zu vermeiden, während dennoch der Druck in anderen städtischen Gebieten stark bleibt. Experten betonen, dass diese Protestwelle die Instabilität von al-Assads Regime offenbart und die Zukunft des Widerstands davon abhängt, wie gut er sich verbreiten kann.
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