Aalen. Am Montag, den 7. Oktober, fand im Ausschuss für Bildung des Ostalbkreises eine Sitzung statt, die sich mit der Entwicklung der Schülerzahlen in den berufsbildenden Schulen des Kreises beschäftigte. Marion Freytag, die Leiterin des Geschäftsbereichs Bildung und Kultur, präsentierte aktuelle Statistiken und Trends, die sowohl Licht als auch Schatten auf die Bildungssituation werfen.
In den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) gibt es einen erfreulichen Anstieg der Schülerzahlen. Im Jahr 2024 besuchen insgesamt 672 Schülerinnen und Schüler diese Einrichtungen, was einem Anstieg im Vergleich zu 650 im Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung wird durch das wachsende Interesse der Eltern an Fördermöglichkeiten für ihre Kinder geprägt. Viele Familien ziehen die spezialisierten Schulen den inklusiven Angeboten vor, da sie dort eine gezieltere Unterstützung erwarten.
Rückgang an beruflichen Schulen
Wie sich die Situation an den beruflichen Schulen darstellt, ist jedoch weniger positiv. Hier sind die Schülerzahlen auf 9.231 gesunken, im Vergleich zu 9.433 im Jahr 2023. Die Aufteilung zeigt, dass 3.776 Schüler in Vollzeit und 5.455 in Teilzeit eingeschrieben sind. Besonders im Teilzeitbereich verzeichnen die Schulen einen Rückgang. Dieser Trend, der seit 2010 anhaltend ist, wird jedoch durch die laufenden Abschluss von neuen Ausbildungsverträgen etwas gemildert. Die Hoffnung besteht, dass sich die Zahlen bis zum Ende des Schuljahres weiter stabilisieren oder zumindest nicht weiter verschlechtern.
Ein weiterer Punkt, der in der Sitzung zur Sprache kam, war das Angebot neuer Ausbildungsberufe ab dem Schuljahr 2024/2025. An der Kaufmännischen Schule und der Technischen Schule Aalen werden die neuen Ausbildungen als „Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement“ und „Kaufmann/-frau für IT-System-Management“ angeboten, die in Kooperation mit der Technischen Schule Aalen durchgeführt werden. Diese Neuschöpfungen zielen darauf ab, den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden, insbesondere im Bereich Digitalisierung und IT.
Zusätzlich wurde am Standort der Technischen Schule Aalen die Ausbildung zum Feinoptiker um ein Berufskolleg erweitert, das den Schülern ermöglicht, die Fachhochschulreife zu erlangen. Auch die Amtechma Ellwangen bietet eine interessante Ergänzung an: Die duale Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten kann nun mit dem Zusatzangebot zur Erlangung der Fachhochschulreife kombiniert werden.
Im Vollzeitbereich zeigt die Verwaltung einen Rückgang von 148 Anmeldungen im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch sieht man optimistisch in die Zukunft, da die geburtenschwächeren Jahrgänge bald von stärkeren Jahrgängen abgelöst werden sollten. An den Beruflichen Gymnasien sind die Eingangsklassen in etwa stabil geblieben und zeigen demnach ein konstant hohes Interesse.
Erfolgreiche Online-Bewerbungsverfahren
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Sitzung war die Einführung eines neuen Online-Bewerbungsverfahrens für die Bewerbung an Beruflichen Gymnasien und Berufskollegs. Durch dieses Verfahren konnten die Schulnotenausgaben bereits frühzeitig gesichtet werden, was eine vorläufige Zusage für viele Bewerberinnen und Bewerber ermöglichte. Die endgültigen Zusagen wurden nach der Vorlage der Abschlusszeugnisse Ende Juli versendet, was den gesamten Prozess für die Antragssteller erheblich vereinfachte und modernisierte.
Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung der Schülerzahlen und Ausbildungsangebote im Ostalbkreis eine ambivalente Bilanz. Während die Sonderpädagogischen Bildungszentren erfreuliche Zuwächse verzeichnen, kämpfen die beruflichen Schulen weiterhin mit sinkenden Zahlen. Die Einführung neuer Ausbildungsgänge und der Übergang zu digitalen Bewerbungsverfahren könnten jedoch Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Interessen in der beruflichen Bildung geben. Für weitere Informationen zu diesem Thema sind aktuelle Entwicklungen hier verfügbar.
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