Leinzell. Ein finanzielles Desaster bahnt sich an! Bürgermeister Marc Schäffler sieht sich mit einer dramatischen Haushaltsplanung konfrontiert. Die Ursachen? Unkontrollierbare Mehrkosten und der Verlust von Einnahmen reißen ein gewaltiges Loch in die Kassen der Gemeinde. Die Situation ist so angespannt, dass die Festlegung der Grundsteuerhebesätze für den Gemeinderat zu einem wahren Balanceakt wird. Auf der einen Seite müssen die Einnahmequellen ausgeschöpft werden, auf der anderen Seite will man die Bürger nicht mit übertriebenen Steuerlasten belasten.
Am Dienstag stellte der Bürgermeister dem Gemeinderat die neue Berechnung der Grundsteuer vor, die „aufkommensneutral“ sein soll. Das bedeutet: Während einige Haushalte mehr zahlen müssen, werden andere entlastet. Doch die Gesamteinnahmen sollen sich nicht wesentlich verändern. Nach intensiven Diskussionen stimmten sieben Mitglieder für einen Hebesatz von 520 Prozent für die Grundsteuer B, während fünf für eine mildere Lösung von 495 Prozent plädierten.
Weniger Einnahmen aus Gewerbesteuer
Die Situation verschärft sich weiter: Die Gewerbesteuereinnahmen in Leinzell, ohnehin schon niedrig, werden 2025 um 40.000 Euro geringer ausfallen als erwartet. Zudem sinken die Einnahmen aus dem kommunalen Finanzausgleich drastisch. Der Ostalbkreis hat keine andere Wahl, als die Städte und Gemeinden mit erhöhten Kreisumlagen zur Kasse zu bitten. Für Leinzell bedeutet das, dass der Ergebnishaushalt 2025 statt eines geplanten Defizits von 250.000 Euro nun bei etwa 400.000 Euro im Minus liegt.
Die laufenden Projekte können nicht gestoppt werden, was den Bürgermeister dazu veranlasst, Gespräche mit Nachbargemeinden zu führen. Ziel ist es, das Leinzeller Schulzentrum in eine Verbandsschule umzuwandeln. Dies könnte den jährlichen Verlust von 600.000 Euro, der durch den Schulbetrieb entsteht, auf mehrere Schultern verteilen. Schließlich besuchen viele Kinder und Jugendliche aus den Nachbargemeinden diese Einrichtung.
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