In der kleinen Gemeinde Waldstetten im Ostalbkreis sorgt eine Reihe von Einbrüchen für erhebliche Unruhe. In den letzten Monaten haben die Bürgerinnen und Bürger der rund 7000 Einwohner zählenden Kommune immer wieder erlebt, wie fremde Personen in ihre Häuser eindrangen, oftmals zu überraschend unpassenden Zeiten. Bürgermeister Michael Rembold ist sich der Lage bewusst und schildert, wie die Menschen in der Gemeinde verunsichert sind. Häufigste Fragen, die die Bewohner sich stellen: „Kann ich überhaupt noch wegfahren? Wer passt auf mein Haus auf?“
Die Situation hat dazu geführt, dass Bewohner verstärkt Lichtquellen und Zeitschaltuhren nutzen, um ihre Häuser abzusichern. Rembold betont, dass diese Vorsichtsmaßnahmen von der Polizei empfohlen werden. Die Einbrüche ereignen sich zu jeder Tages- und Nachtzeit, was die Verunsicherung nur verstärkt.
Neuerlicher Einbruch während des Tages
Der jüngste Einbruch fand zur Mittagszeit statt. Durch die Sichtung der Täter konnten präzise Beschreibungen gegeben werden: Ein kleinerer, stämmiger Mann und ein größerer, etwa 1,90 Meter messender Täter mit auffällig dunklen Augenringen. Diese Merkmale ähneln den Beschreibungen, die in den Polizeiberichten aus dem August genannt wurden, was darauf hindeutet, dass möglicherweise die gleichen Personen mehrfach aktiv sind. Bürgermeister Rembold beschreibt diesen Vorgang als unverfroren und atypisch.
Zusammenarbeit mit der Polizei
Im Hinblick auf die zunehmende Sicherheitslage erklärt Rembold, dass er im ständigen Austausch mit der Gemeindepolizei steht. Allerdings leitet nicht der örtliche Polizeiposten die Ermittlungen; diese sind der Kriminalpolizei in Waiblingen zugeordnet. Bernd Märkle, der stellvertretende Abteilungsleiter der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei, bestätigt, dass alle Polizeibeamten involviert sind. Das Vertrauen in die örtliche Polizei bleibt dennoch zentral, auch wenn die detaillierte Bearbeitung in Waiblingen erfolgt.
Die Kriminalpolizei in Waiblingen hat mit den Ermittlungen begonnen und nimmt Hinweise der Bürger ernst. Märkle berichtet, dass immer mehr Menschen sich bei der Polizei melden, was auf eine gesteigerte Wachsamkeit hinweist. Bezeichnend ist, dass die Bevölkerung nun aktiver in die Sicherheitsangelegenheiten eingebunden ist.
Ermittlungen zeigen Erfolg
Die Hoffnung besteht, die Täter bald zu ergreifen. Bürgermeister Rembold und Märkle bekräftigen, dass viele Polizisten an dem Fall arbeiten und es Anzeichen gibt, dass es sich möglicherweise um dieselben Täter handelt, die systematisch in der Region aktiv sind. Rembold betont jedoch, dass es wichtig ist, Selbstjustiz zu vermeiden. „Das sollten wir nicht tun, die Justiz ist Sache des Staates,“ erklärt er und bittet die Bevölkerung, geduldig zu bleiben.
Polizeihubschrauber und Präventionsmaßnahmen
Nach mehreren Einsätzen eines Polizeihubschraubers, der die Gegend absuchte, wurde jedoch nicht viel Risikominimierung erzielt; die Einbrecher blieben unauffindbar. Bürgermeister Rembold informiert, dass die Polizei plant, mit einem Informationsstand an einem zentralen Parkplatz der Gemeinde zu erscheinen, um den Bürgerinnen und Bürgern Tipps zur Einbruchsicherung zu geben.
Unerklärliche Einbruchsserie
Angesichts der geografischen Lage Waldstettens, das keinen direkten Zugang zu Hauptverkehrsstraßen hat und zudem von Autobahnen eine halbe Stunde entfernt liegt, fragt sich Rembold, warum gerade diese Gemeinde als Ziel der Einbrecher gewählt wurde. Er schildert sein Unverständnis über die Attraktivität Waldstettens für die Täter und verweist darauf, dass diese Serie in den letzten 30 Jahren einmalig ist.
Die anhaltenden Einbrüche sind ein Thema, das die Gemeinde beschäftigt und für großes Gespräch sorgt. Viele Anwohner hoffen auf klare Lösungen und hoffen inständig, dass die Täter bald gefasst werden können. Rembold führt hierzu weiter aus, dass es an der Gemeinde nicht fehlt, um präventiv gegen diese Bedrohung vorzugehen.