Ortenaukreis

Eugen Götz: Ein Leben für Friesenheim und die Politik der Region

Vor zwei Jahrzehnten machte Eugen Götz einen bedeutsamen Schritt in den Ruhestand, als er seine politischen Ämter niederlegte. Nach der Kommunalwahl 2004 hörte er als Kreisrat im Offenburger Kreistag und als Mitglied sowie Fraktionschef der Regionalversammlung des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein auf. Die Wurzeln seiner politischen Karriere reichen bis ins Jahr 1979 zurück, als er erstmals zum Vorsitzenden der Freien Wähler im Kreistag gewählt wurde und sich für die Belange der Bürger engagierte.

Götz blickt auf eine bemerkenswerte Laufbahn zurück, insbesondere auf seine Zeit als Bürgermeister von Friesenheim, ein Amt, das er stolze 24 Jahre lang inne hatte. Seine Amtsführung zeichnete sich durch Kreativität, diplomatisches Geschick und eine enge Verbundenheit zu den Bürgern aus. In einer Zeit, in der viele Politiker auf Kontroversen stoßen, war Götz ein populärer Bürgermeister, der für seine Volksnähe geschätzt wurde. Obwohl er mit Sicherheit wiedergewählt worden wäre, verzichtete er auf eine weitere Amtszeit, da ihm gesetzlich die Möglichkeit dazu verwehrt blieb. Doch sein Abschied von der politischen Bühne wurde gebührlich gefeiert, als ihm die Gemeinde den Titel des Ehrenbürgers verlieh. Außerdem erhielt er 2001 das Bundesverdienstkreuz vom damaligen Landrat Klaus Brodbeck, eine Auszeichnung, die er mit großer Demut entgegennahm.

Ein Leben für die Gemeinschaft

Eugen Götz hat sich nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik nicht zur Ruhe gesetzt. Ganz im Gegenteil: Das Ehrenamt ist nach wie vor ein zentraler Bestandteil seines Lebens. Besonders bewegend war sein Engagement im Verein „Unser Wald“, der nach den Verwüstungen des Sturms Lothar im Jahr 1999 gegründet wurde. Götz, der als Gründer und langjähriger Vorsitzender dieses Vereins fungierte, setzte sich mit Leidenschaft dafür ein, den Wald in Friesenheim wiederherzustellen. Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern wurden fast eine Million Baumpflänzlinge gesetzt. Das ehrgeizige Projekt zeigt, wie wichtig der Wald für die Region ist und dass auch nach solchen Widrigkeiten ein Neubeginn möglich ist.

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Sein Kontakt zum Glauben und zur evangelischen Kirchengemeinde zeigt sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins. Götz sieht hierin nicht nur eine Aufgabe zur Bauförderung, sondern auch eine Chance, soziales Engagement zu zeigen. Auf die Frage, ob der Glaube für ihn eine zentrale Rolle spielt, lächelt er und verweist auf die Bibel. Sein Lebensmotto könnte demnach „Hilf mir, meinen Glauben zu stärken“ lauten.

Außerdem bleibt er aktiv durch die monatlichen Treffen mit ehemaligen Bürgermeistern und die regelmäßigen Besuche der Rotary-Club-Sitzungen in Lahr. Hier wird nicht nur Skat gespielt und gegessen, sondern auch die gemeinsamen Erinnerungen an die Vergangenheit gepflegt. Am liebsten verbringt Götz seine Zeit jedoch im heimischen Garten in Friesenheim, wo er mit seiner Frau Inge, mit der er seit 1962 verheiratet ist, die Nachbarschaft und das Leben genießt.

Blick in die Zukunft

Trotz seines Ruhestands ist Eugen Götz weiterhin an aktuellen politischen Themen interessiert. So äußert er sich kritisch zur Klinikreform im Ortenaukreis und stellt die Notwendigkeit in Frage. Die Ortschaftsverfassung, die in den 70er-Jahren eingeführt wurde, sieht er als nicht vollständig ausgereift an. Er schlägt vor, dass für jede Gemeinde eine Struktur mit mehreren Stellvertretern eingerichtet werden sollte. Auch die Bewerbung um das Stadtrecht für Friesenheim steht auf seiner Agenda, da er überzeugt ist, dass die kleineren Städte in der Region von diesem Schritt profitieren könnten.

Eugen Götz, geboren am 12. März 1937 in Ettlingen, ist ein Beispiel dafür, wie engagierte Bürger auch im Ruhestand eine große Wirkung auf ihre Gemeinschaft haben können. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und einer Karriere in der Stadtverwaltung, die ihn bis zum Bürgermeister von Friesenheim führte, hat er sich immer für das Wohl seiner Mitmenschen eingesetzt. Auch wenn das Alter einige sportliche Aktivitäten eingeschränkt hat, bleibt seine Liebe zur Gemeinschaft und Natur ungebrochen. Ob es beim Gesangverein ist oder bei öffentlichen Anlässen, Götz bleibt ein geschätzter Bürger, dessen Engagement auch in Zukunft von Bedeutung sein wird.

– NAG

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