Am Sonntag, den 29. September 2023, wird die Gedenkstätte „Ehemalige Synagoge Kippenheim“ Schauplatz eines ganz besonderen Musiktheaters. Ab 17 Uhr können die Besucher in die faszinierende Welt von Kurt Weill eintauchen, einem Komponisten, der durch sein Werk „Die Dreigroschenoper“ berühmt wurde. Unter dem Titel „LOUISES TRAUM oder WHERE THE F*CK IS KURT WEILL?“ erwartet das Publikum ein Stück, das auf eine kunstvolle Weise seine Musik und das Schicksal der Emigration zur Zeit des Nationalsozialismus thematisiert.
Das Stück, geschrieben von den Künstlern Georg Darvas und Ingala Fortagne, erzählt die Geschichte von Luise, einer Sängerin, die von einem Treffen mit dem legendären Komponisten träumt. Während sie in ihrer Vorstellung auf Weill trifft, wird die Klangkulisse zu einem gewissen Teil von mysteriösen und funkelnden Tönen geprägt, auf die sie mit passenden Liedern reagiert. Dieses Zusammenspiel lässt die Zuschauer den Zauber der europäischen musikalischen Bühnenkunst erleben.
Die Bedeutung von Kurt Weill
Kurt Weill, geboren 1900 in Dessau, ist eine Schlüsselfigur in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Er war nicht nur für seine Melodien bekannt, sondern auch für die emotionale Tiefe und den musikalischen Reichtum seiner Werke. Ein zentraler Aspekt seines Schaffens war die Auseinandersetzung mit den Ungerechtigkeiten seiner Zeit, die in vielen seiner Kompositionen nachzuvollziehen sind. Weills Leben wurde durch die emigration bedingt, da er 1933 Deutschland verließ, um den Repressalien der Nationalsozialisten zu entkommen. Viele Menschen, darunter auch Künstler, verloren während dieser Zeit ihr Leben oder ihre Karriere. Das Stück in Kippenheim erinnert daran, wie viel Talent und Persönlichkeit durch Emigration und Vernichtung verloren gingen.
Das Musiktheater wird von einem talentierten Ensemble aufgeführt, bestehend aus den Schweizer Künstlerinnen Ingala Fortagne, Nadia Belneeva und Marquis’ McGee. Ihre Darbietung verspricht, die Emotionen und die musikalische Vielfalt Weills lebendig werden zu lassen.
Der Eintritt ist frei, aber die Veranstalter bitten um Spenden, um die kulturellen Aktivitäten der Gedenkstätte zu unterstützen. Dies ist nicht nur eine Gelegenheit, in die Welt von Kurt Weill einzutauchen, sondern auch, die Erinnerungen an die Geschichte und das künstlerische Erbe lebendig zu halten.
Für die Aufführung ist der Treffpunkt die Ehemalige Synagoge Kippenheim, gelegen in der Poststraße 17, 77971 Kippenheim. Ein Besuch dieser Veranstaltung bietet eine einmalige Gelegenheit, sich auf eine musikalische Reise zu begeben, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.
