Die medizinische Versorgung in der Region gerät zunehmend unter Druck, insbesondere im Landkreis Sigmaringen. Insbesondere die Notfallpraxis in Bad Saulgau, die während des Wochenendes von 8 bis 22 Uhr geöffnet ist, steht vor der Schließung. Dies wurde durch den SPD-Bundestagsabgeordneten Robin Mesarosch bekannt gegeben, der die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) kritisiert. Der Landtagsabgeordnete weist darauf hin, dass diese Entscheidung eine starke Verschlechterung der medizinischen Versorgung zur Folge haben könnte.
In den letzten 1,5 Jahren wurden bereits 30 Prozent der Notfallpraxen im Bundesland geschlossen, was eine dramatische Erhöhung von Fahrzeiten und damit Schwierigkeiten für viele Patienten, insbesondere ältere Menschen, bedeutet. „Die Kassenärztliche Vereinigung ist dafür da, unsere medizinische Versorgung zu sichern. Auch auf dem Land!“, erklärt Mesarosch. Er warnt, dass der Druck auf die Notaufnahmen in den Krankenhäusern weiter steigen wird, da immer mehr Menschen, die keine echten Notfälle haben, diese Einrichtungen aufsuchen werden.
Besonders betroffen ist der Landkreis Sigmaringen
Der Abgeordnete fördert eine klare Botschaft: Bad Saulgau hat bereits sein Krankenhaus verloren, und nachdem das versprochene Primärversorgungszentrum nicht realisiert wurde, steht nun auch die Notfallpraxis auf der Kippe. Diese Entwicklungen erfordern rasches Handeln, so Mesarosch. Er fordert den zuständigen Minister Manne Luche (Grüne) auf, die KVBW einzubestellen und gegen diese Schließungen vorzugehen. „Ich erwarte von der Landesregierung, aktiv zu werden und den Gesundheitsstandort in Saulgau zu verteidigen“, so Mesarosch weiter.
Die Situation ist alarmierend, zumal der Landkreis Sigmaringen in der Vergangenheit bereits erhebliche Verluste im Gesundheitswesen hinnehmen musste. Die Schließung der Notfallpraxen könnte die Bewohner der Gegend erheblich belasten und führt möglicherweise zu einer Verschlechterung der gesundheitlichen Versorgungslage.
Geplante Schließungen und bevorstehende Termine
Bereits vor einigen Tagen berichtete der SWR von den Überlegungen der KVBW zur Schließung verschiedener Notfallpraxen. Das zuständige Sozialministerium hat einen Termin am 21. Oktober angekündigt, an dem die Pläne zur Schließung der Notfallpraxen vorgestellt werden sollen. Zudem wird das Thema auch in der Sitzung des Sozialausschusses am 23. Oktober behandelt, wo der Antrag auf eine öffentliche Sitzung von der FDP eingebracht wurde.
Die angestrebten Schließungen der Notfallpraxen sorgen für großflächige Diskussionen im regionalen Gesundheitswesen. Viele fragen sich, wie die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten werden kann, wenn die örtliche Infrastruktur immer weiter abgebaut wird. Die Debatte um die Notfallpraxis in Bad Saulgau ist daher nicht nur ein lokales Problem, sondern ein landesweites Thema, das einen breiteren Diskurs über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten in Gang setzen könnte. Weitere Informationen zu diesem Thema können in einem aktuellen Bericht auf www.suedkurier.de nachgelesen werden.
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