Sinsheim – Win-Win für die baden-württembergische Feuerwehrszene: Am 19. Oktober 2024 wurde Michael Wegel aus Achern zum neuen Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg gewählt. In einer Versammlung, die über 400 Delegierte vereinte, gab es viel Freude und Optimismus über den Führungswechsel, der ab dem 1. Januar 2025 greift. Wegel tritt dabei die Nachfolge von Dr. Frank Knödler an, der 25 Jahre lang an der Spitze stand und in seiner Amtszeit entscheidende Impulse für das Feuerwehrwesen setzte.
In seiner letzten Rede zog Dr. Knödler eine positive Bilanz: „Die Feuerwehren des Landes sind heute glänzend aufgestellt und zeichnen sich durch hohe Leistungsfähigkeit aus“, erklärte er stolz. Er unterstrich, dass der Landesfeuerwehrverband maßgeblich zur Steigerung dieser Leistungsfähigkeit beigetragen habe, jedoch warnte er davor, sich auf den bisherigen Erfolgen auszuruhen. Die bevorstehenden Herausforderungen des Feuerwehrwesens erforderten nachdrücklich klare politische Antworten, besonders in Bezug auf die Integrationen der Leitstellen und den Digitalfunk.
Politische Herausforderungen ansprechen
In seiner Ansprache forderte Knödler den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Thomas Strobl dazu auf, mehr Klarheit über die ungelösten Projekte aus dem Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung zu bringen. Dazu zählen die Überarbeitung des Landeskatastrophenschutzgesetzes sowie die Schaffung eines zeitgemäßen Leistellengesetzes. Knödler betonte, dass der Bevölkerungsschutz aus seinem „Dornröschenschlaf“ befreit werden müsse und stellte fest, dass Sorgen über mögliche flächendeckende Kontaminationen durch gefährliche Substanzen, einen längerfristigen Ausfall von Versorgungsnetzen und einen erhöhten Terrorverdacht dringend behandelt werden müssten.
„Wir benötigen substanzielle Verbesserungen in der Planung, der Personalausstattung und den finanziellen Rahmenbedingungen“, appellierte Knödler, wobei er auf die Notwendigkeit der Berücksichtigung von Empfehlungen der Enquete-Kommission zur Krisenbewältigung einging. Der Gesetzentwurf für das neue Landeskatastrophenschutzgesetz sei seit Sommer 2023 im „Nirgendwo“ verschwunden, was für Besorgnis sorge.
Besonders in Bezug auf die integrierten Leitstellen, die das Herzstück der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr darstellen, äußerte Knödler den Wunsch nach transparenten Informationen von Innenminister Strobl über die angestrebte Leitstellenstruktur. Nur wenn diese entscheidenden Fragen geklärt sind, könne eine gesetzliche Umsetzung in Gang gesetzt werden.
Strobl würdigte in seiner Ansprache die herausragenden Leistungen Knödlers. „Über ein Vierteljahrhundert hinweg hat Dr. Frank Knödler die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg maßgeblich geprägt“, so der Minister. Als promovierter Chemiker habe Knödler immer wieder als Katalysator fungiert, der wichtige Veränderungen vorantrieb. Sein Rücktritt öffne nun die Türen für neue Impulse und Visionen im Feuerwehrwesen des Landes. „Dr. Frank Knödler hinterlässt ein bestens bestelltes Feuerwehrhaus, das ausgezeichnet aufgestellt ist“, fügte Strobl hinzu.
Der Wechsel an der Verbandsspitze markiert einen wichtigen weiteren Schritt in der Entwicklung des Feuerwehrwesens in Baden-Württemberg. Spannung und Vorfreude auf die kommenden Herausforderungen und Veränderungen sind spürbar. Wegel, der neue Präsident, wird sich einer Vielzahl von Themen annehmen müssen und gleichzeitig das Erbe seines Vorgängers weitertragen.
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