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In Baden-Württemberg sprudelt die Milch wie nie zuvor! Der Landkreis Ravensburg ist der unangefochtene König der Milchproduktion mit über 1,5 Millionen Litern täglich. „Wir sind ein absoluter Export-Landkreis, was Milch anbelangt. Jede fünfte Kuh in Baden-Württemberg steht hier bei uns“, erklärt Franz Schönberger, Vorsitzender des Bauernverbands Allgäu-Oberschwaben. Mit rund 63.000 Milchkühen, die im Schnitt 25 Liter pro Tag liefern, ist Ravensburg der Spitzenreiter in der Rinderhaltung. Doch die Landwirte stehen vor Herausforderungen: Immer mehr entscheiden sich, ihre Milch an bayerische Molkereien zu verkaufen, was teilweise an besseren Preisen liegt.
Die Region hat eine lange Geschichte in der Milchwirtschaft, die auf den Agrarreformer Carl Hirnbein zurückgeht. Er brachte schweizerische Kühe ins Allgäu, um die Milchproduktion zu revolutionieren. Heute haben die Allgäuer Kühe noch immer schweizerische Gene, was ihre hohe Milchleistung erklärt. Doch der Trend ist besorgniserregend: Jährlich sinkt die Zahl der Rinder um etwa ein Prozent. Von 2000 bis 2020 verlor die Region 20 Prozent ihrer Kühe. Die strengen Düngeverordnungen tragen dazu bei, dass Landwirte weniger Tiere halten können, was Schönberger als unhaltbar kritisiert: „Man kann nicht eine Region, wo nicht halb so viel wächst, mit unserer vergleichen und die gleichen Werte zugrundelegen.“
Milch für die Welt
Die Ravensburger Milch findet nicht nur in Deutschland Verwendung, sondern auch in Asien, wo die Nachfrage nach Milchprodukten boomt. Unternehmen wie Milei in Leutkirch exportieren ihre Produkte in 52 Länder, darunter auch Proteinpulver für Babynahrung. Die Verbindung zur Milka-Schokolade ist ebenfalls stark: Die Ravensburger Molkerei Omira liefert Milchpulver für die beliebte Schokolade, die mit Alpenmilch wirbt. Die Zukunft der Milchproduktion in Ravensburg bleibt spannend, während die Region weiterhin als „Kuhstall Baden-Württembergs“ gilt.
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