Mannheim

Unkrautchaos im Schrebergarten: Hobbygärtner kämpfen ums Grün

Wechselhaftes Sommerwetter mit viel Regen und Hitze sorgt im Mannheimer "Kleingartenverein Friesenheimer Insel" dafür, dass Hobbygärtner wie Magla la Luna und ihre Nachbarn sich mit zunehmend lästigem Unkraut kämpfen müssen, während sie gleichzeitig versuchen, ihren Gärten einen naturnahen Charakter zu verleihen.

Der Frühling und Sommer bringen nicht nur die Blütenpracht in den Gärten, sondern auch eine unerwünschte Herausforderung für viele Hobbygärtner. In Mannheim kämpfen die Mitglieder des „Kleingartenvereins Friesenheimer Insel“ gegen das unkontrollierte Wachstum von Unkraut, das gerade durch milde Temperaturen und regelmäßige Niederschläge sprießt.

Die Herausforderung für Kleingärtner

Insbesondere die Schrebergartenbesitzer sehen sich gezwungen, bei der Gartenpflege regelmäßige Maßnahmen zu ergreifen. Die Pflicht, die gemeinsamen Wege unkrautfrei zu halten, sorgt bei vielen für einen anhaltenden Stress. Magla la Luna, eine engagierte Hobbygärtnerin, äußert, dass sie nie zuvor mit so viel Unkraut zu kämpfen hatte: „Soviel Unkraut hatten wir noch nie,“ sagt sie während sie, gekniet im Garten, kämpfend ihren Unkräutern gegenübertritt. Oft nimmt sie sich vor, häufiger zu kommen, doch der Alltag hält sie einmal pro Woche fern. Sie lässt ihren Garten naturbelassen und sieht die Schönheit im verwilderten Zustand.

Natur versus Ordnung – Ein Spannungsfeld

Dieser Konflikt zwischen Naturbelassenheit und der Erwartung an einen gepflegten Garten wird regelmäßig sichtbar. Ein Nachbar von Magla, ein Enthusiast, der ebenfalls sein Unkraut entfernt, versteht die Vorschriften des Vereins trotzdem als notwendige Strapaze: „Die Arbeit sei anstrengend, aber dann ist es auch endlich erledigt,“ sagt er mit einem Lächeln, während er die Schmerzen in Rücken und Knien ignoriert. Trotz der Regelungen plädiert er dafür, die natürliche Entwicklung des Schaugartens nicht zu sehr einzugrenzen.

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Ökologisches Gärtnern als Lebensstil

Erstaunlicherweise empfindet ein anderer Gartenbesitzer stolz, dass die Natur ihm ihren Lauf lässt: „Für mich ist der Boden ein Lebewesen,“ erklärt er, während er das Unkraut zwischen seinen Pflanzen ignoriert. Sein Ansatz fördert nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch die Artenvielfalt in seinem Garten. „Wir sagen eben, das ist biologisch. Das ist Natur,“ ist sein Credo, das ihm Freude an seiner Gartenarbeit gibt und gleichzeitig einen Beitrag zur ökologischen Vielfalt leistet.

Die Vielfalt im Kleingartenverein

Das Verhalten der Gärtner variiert stark im Verein. Während einige auf perfekte Ordnung setzen und ihre Gärten bis ins kleinste Detail pflegen, gibt es andere, die die Natur in den Vordergrund stellen. So beschreibt eine Nachbarin, die in einem perfekt angelegten kleines Garten lebt, den verwilderten Stil des Nachbarn als „sein Problem“, sieht aber dennoch keinen Grund zur Kritik. Diese Vielfalt in der Pflege zeigt eindrucksvoll, wie persönliche Vorlieben den Umgang mit der gleichen Fläche unterschiedlich beeinflussen können.

Gemeinschaft und Unterstützung

Obwohl es unterschiedliche Ansätze gibt, scheint die Gemeinschaft innerhalb des Kleingartenvereins stark zu sein. Auch wenn der Nachbar eher „Ökogärtner“ ist, hilft man sich gegenseitig und steht einander zur Seite, wenn es nötig ist. Diese Nachbarschaftlichkeit ist ein wichtiges Element, das die Freude am Gärtnern trotz aller Herausforderungen trägt.

Insgesamt zeigt die Situation der Schrebergartenbesitzer in Mannheim, dass sich Gärtner nicht nur um ihre Pflanzen kümmern, sondern auch um ihre Gemeinschaft und deren Werte. Es ist nicht nur ein Kampf gegen das Unkraut, sondern auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Vorstellung von Natur und Ordnung im Kleingarten.

– NAG

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