Die Handballerinnen des VfL Oldenburg mussten am Mittwochabend eine herbe Niederlage gegen das ungeschlagene Top-Team HB Ludwigsburg hinnehmen. Trotz eines Endspurts, der den Rückstand auf 23:31 verkürzte, verloren sie das Spitzenspiel eindeutig mit 23:32. Zu Beginn der Partie sahen die 1555 Anwesenden in der EWE-Arena jedoch eine ausgeglichene Leistung der Oldenburgerinnen, die den Ludwigsburgerinnen nur wenig entgegensetzen konnten.
Die Begegnung war nach den ersten Viertelstunde bei einem Stand von 3:10 fast schon entschieden. Dies war nicht nur für die Spielerinnen, sondern auch für die Fans sehr frustrierend, denn sie hatten auf eine spannende Partie gehofft. „Ja, Ludwigsburg ist schlagbar, aber nur an einem Super-Tag“, erklärte Oldenburgs Torfrau Madita Kohorst nach dem Spiel, worauf sie andeutete, dass die Mannschaft nicht die notwendige Leistung zeigen konnte.
Schwacher Start und fehlende Aggressivität
Die Diskussion darüber, was genau in den ersten zehn Minuten schiefgelaufen ist, wurde von den Spielerinnen intensiv thematisiert. Lisa-Marie Fragge stellte fest, dass mehr Aggressivität in der Abwehr gefordert gewesen wäre: „Wir hätten noch eine Schippe drauflegen müssen“, sagte sie. Die Mängel in der Defensive wurden durch die schnellen Tore der Gäste hart bestraft, was die Oldenburgerinnen in eine schwierige Lage brachte.
Zu Beginn des Spiels lenkten die Ludwigsburgerinnen das Geschehen geschickt, indem sie bedeutend schneller agierten. Die Oldenburger Abwehr bot nicht den Widerstand, den man gegen ein so starkes Team wie Ludwigsburg erwartet hätte. Behrend, eine ehemalige Spielerin des VfL, machte gleich zu Anfang mit drei Toren auf sich aufmerksam.
„Wir haben sie quasi eingeladen“, führte Kohorst aus und betonte, dass viele Gegentore aus schnellen Angriffen resultierten. Angesichts dieser Situation gelang es den Gästen, sich rapide abzusetzen. Auch die Spielerinnen des VfL waren sich einig, dass der Rückzug und die Chancenverwertung zu wünschen übrigließen.
Kampfgeist trotz Rückstand
Obwohl der VfL nicht in den Tritt kam, zeigten sie viel Kampfgeist und steigerten sich mit zunehmender Spieldauer. Nach dem 3:10 in der ersten Phase folgte eine Steigerung auf 7:8 und auch nach der Halbzeitpause wurde der Rückstand auf 13:19 verkürzt. Laut Fragge hatte die Mannschaft das Gefühl, dass sie wieder ins Spiel zurückfand und es vielleicht doch noch gelingen könnte.
Ein taktischer Wechsel brachte frischen Wind: Der VfL setzte zeitweise auf drei Kreisläuferinnen, was zu besseren Angriffen führte. Pfundstein traf in der zweiten Halbzeit vier Mal, und das Team verbesserte sich merklich im Spielaufbau, was zu einigen gelungenen Toren führte.
„Es war nicht unmöglich heute“, stellte die Spielerin fest und war zuversichtlich, dass ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Doch die Konstanz fehlte gegen das individuell starke Team von Ludwigsburg, um eine Aufholjagd erfolgreich zu gestalten. Die Frage bleibt, ob es für die kommenden Spiele ausreichend Kraft gibt, um die Leistung zu verbessern.
Bereits am Sonntag wartet jedoch das nächste wichtige Spiel auf die Oldenburgerinnen, denn sie treffen auf das Tabellen-Schlusslicht Bayer Leverkusen im Achtelfinale des DHB-Pokals. „Das dürfen wir nicht verlieren“, betonte Kohorst und forderte ihre Mitspielerinnen auf, alles reinzulegen für dieses Spiel. Denn jede Niederlage gegen ein starkes Team wie Ludwigsburg ist schmerzhaft, aber im Laufe der Saison verkraftbar.
In der aktuellen Tabelle steht der VfL Oldenburg trotz der Niederlage mit drei Siegen aus vier Spielen recht positiv da, und Kohorst führt die Torhüterinnen-Statistik mit 46 Paraden an. Die Saison ist noch jung, und die starken Leistungen einzelner Spielerinnen, wie etwa Merle Lampe, die zurzeit die zweitbeste Torschützin der Bundesliga ist, stimmen optimistisch.
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