Im Jahr 2023 gibt es im Blühenden Barock einiges zu berichten. Die Direktorin, Petra Herrling, stellte in einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses die Entwicklungen des Parks vor und sprach über diverse Herausforderungen, die sich während ihres ersten Jahres in dieser Position ergeben haben. Besonders erfreulich ist die Besucherzahl: Im Vergleich zum Vorjahr konnten acht Prozent mehr Gäste verzeichnet werden. Dennoch haben die steigenden Kosten für Material und Personal auch ihre Schattenseiten.
Die Umsätze sind jedoch gestiegen, von 7,3 Millionen Euro auf 8,2 Millionen Euro. Herrling bemerkte, dass der Wetterverlauf und die Erholung im Bus-Tourismus dem Park zugutekamen. Um jedoch eine bessere Organisation zu gewährleisten, wurden in diesem Jahr einige Veränderungen in der Ticketstruktur eingeführt.
Anpassungen bei den Ticketpreisen
Während die Ticketpreise nun nach Saison und Wochentag gestaffelt werden, kostet ein Ticket in der Nebensaison 14 Euro, in der Hauptsaison unter der Woche 15 Euro und an Wochenenden sowie Feiertagen 16 Euro. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Besucherströme zu lenken und Überfüllung an beliebten Tagen zu vermeiden. Herrling betont, dass diese Anpassungen bereits positive Auswirkungen auf die Besucherzahlen an Schönwetter-Tagen zeigen.
Ein weiterer Schritt zur Optimierung des Besuchererlebnisses ist die Einführung von Onlinetickets. Damit können die Gäste schneller und effizienter in den Park gelangen. Gleichzeitig bieten die Tickets den Vorteil, dass vorhergesehen werden kann, an welchen Tagen mit welchem Ansturm zu rechnen ist. Ein konkretes Beispiel für erhöhte Besucherzahlen ist der Tag der Deutschen Einheit, der in der Vergangenheit zu Problemen geführt hatte.
Zusätzlich zur Ticketanpassung wurden im Märchengarten Renovierungen und Modernisierungen vorgenommen, passend zum 65-jährigen Jubiläum des Parks. Herrling erwähnte, dass viele Kinder die Märchen und deren Inhalte kaum kennen oder diese als diskriminierend empfinden. Das Märchen „Die roten Schuhe“ wurde sogar zum dritten Mal überarbeitet und in einer modernen Sprache neu narrativ aufbereitet.
Stadtrat Claus-Dieter Meyer äußerte den Wunsch, trotz der notwendigen Anpassungen die Einzigartigkeit der Märchen zu bewahren. Die Modernisierungen sollen also zwar den Bedürfnissen der heutigen Kinder Rechnung tragen, jedoch die Tradition nicht aus den Augen verlieren.
Vandalismus im Blühenden Barock
Neben den positiven Entwicklungen gibt es jedoch auch besorgniserregende Nachrichten. Seit Mitte August wird der Blühende Barock von Vandalismus betroffen. Unbekannte Täter haben wiederholt Schäden angerichtet, etwa indem sie Leuchter bei der Schneewittchen-Station abgerissen oder Kürbisse in der Kürbisausstellung zerstört haben. Diese Vorfälle sind nicht isoliert. Herrling stellte fest, dass Vandalismus auch in anderen Parks in Baden-Württemberg und bundesweit ansteigt. Um dem entgegenzuwirken, setzt das Blühende Barock vermehrt Sicherheitskräfte ein, sogar in Zivilkleidung.
Das Thema Vandalismus bleibt eine große Herausforderung, und Meyer verdeutlichte, dass trotz der steigenden Besucherzahlen und Umsätze noch ein weiter Weg zurück zu den Zahlen vor der Corona-Pandemie nötig ist. Ein zentrales Thema bleibt zudem, wie die regionale Identifikation mit dem Park gefördert werden kann. Die Forderungen zur Belebung von Veranstaltungen wie dem Straßenmusikfestival spiegeln das Engagement der Bürger wider, mehr lokale Kultur zu erleben.
Die Entwicklungen im Blühenden Barock sind ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Parks versuchen, moderne Ansprüche und Herausforderungen zugleich zu meistern. Laut Stuttgarter Zeitung bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die angestoßenen Maßnahmen fruchten werden.