Ludwigsburg

Neue Biomethananlage Waldäcker III: Fortschritte in der Energieversorgung

Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) bauen derzeit die Biomethananlage Waldäcker III in Ludwigsburg, deren markante Silhouette seit August 2024 sichtbar ist und die bis Mitte 2025 in Betrieb genommen werden soll, um jährlich rund 39 Millionen kWh Strom und 54 Millionen kWh Wärme aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und damit die CO₂-Emissionen erheblich zu senken.

Im Herzen von Ludwigsburg tut sich etwas Großes im Bereich der erneuerbaren Energien. Die neue Biomethananlage, bekannt als Waldäcker III, der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) nimmt immer klarer Gestalt an und wird bald die Landschaft prägen. An der Schwieberdinger Straße wird das quadratische Gebäude, das eine Fläche von 25 mal 25 Metern einnimmt, nun sichtbar. In den letzten Wochen wurden entscheidende technische Komponenten installiert, die das zukünftige Kraftzentrum der regionalen Energieversorgung darstellen werden.

Der Bau schreitet zügig voran und mit jeder Woche wachsen die beeindruckenden Stahlsäulen, die nun an der Außenfassade angebracht sind. Eine auffällige Struktur ist der 33,5 Meter hohe Schornstein. Daneben stehen vier massive Pufferspeicher, die jeweils 40 Tonnen wiegen und eine Höhe von 21 Metern erreichen. Diese monumentalen Elemente symbolisieren die erhebliche Energiemenge, die hier in naher Zukunft erzeugt werden soll.

Technische Details der Biomethananlage

Die Fertigstellung der Anlage ist für Mitte 2025 angedacht. Ab dann wird die neue Energiezentrale jährlich etwa 39 Millionen Kilowattstunden (kWh) an Strom und rund 54 Millionen kWh an Wärme bereitstellen. Beeindruckend ist, dass der überwiegende Teil dieser Ressourcen—90 Prozent des Stroms und 80 Prozent der Wärme—aus erneuerbaren Energien stammen wird. Dies bedeutet, dass knapp 3.000 Haushalte in der Region abgedeckt werden können und eine CO₂-Einsparung von etwa 13.000 Tonnen im Vergleich zu herkömmlichen Gaskesseln möglich wird.

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Die technische Ausstattung ist beeindruckend: Die Energiezentrale vereint zwei Biomethan-Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer Gesamtleistung von 9 Megawatt und wird von einer Wärmepumpe mit einer Leistung von 3,6 Megawatt unterstützt. Diese Wärmepumpe wird über ein kleineres BHKW (1 MW) betrieben und nutzt die entstehende Abwärme effizient für das regionale Wärmenetz. So wird die Kombination aus Biomethan und Erdgas nicht nur in Strom, sondern auch in Wärme umgewandelt, was den Gesamtwirkungsgrad der Anlage erhöht.

Ein zentraler Bestandteil dieses Projektes ist die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Anlagen. Zusammen mit dem Holzheizkraftwerk und der größten Freiflächen-Solarthermieanlage Süddeutschlands wird die Biomethananlage Waldäcker III ein kraftvolles Trio bilden, das die nachhaltige Energieerzeugung in der Region revolutioniert. Ihre thermische Spitzenleistung ermöglicht es dieser neuen Anlage, die Kapazität der bis dato bestehenden Solarthermie deutlich zu übertreffen und etwa zehnmal so viel Wärme zu erzeugen.

Außerdem ist die Sicherstellung der Energieunabhängigkeit für Ludwigsburg von großer Bedeutung. Das Biomethan, das in dieser Anlage verwendet wird, ist gemäß den Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bundesgebiet eingespeist und stammt somit aus heimischen Quellen in Deutschland. Dies trägt zur lokalen Wertschöpfung bei und fördert die regionale Wirtschaft.

In den kommenden Wochen wird die Baustelle weiterhin Aufsehen erregen. Die Außenwände des Gebäudes erhalten eine Streckmetallfassade, die nicht nur als optisches Gestaltungselement dient, sondern auch vor den Elementen schützt. Die vier Pufferspeicher werden isoliert, um die Energieeffizienz der gesamten Anlage weiter zu steigern. Innerhalb des Gebäudes laufen nun die Vorbereitungen für Rohr- und Kabelarbeiten, die notwendig sind, um Transformatoren und Schaltanlagen effizient zu vernetzten.

Die Biomethananlage Waldäcker III der SWLB wird nicht nur eine beeindruckende Silhouette in der Ludwigsburger Landschaft darstellen, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Versorgungsstruktur der Region. Ihr Bau steht für einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Energiezukunft.

red

– NAG

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