Ludwigsburg

Freibergs Schulen: Herausforderungen und Hoffnungen beim Ganztagsausbau

Im Kreis Ludwigsburg kämpfen die Städte Freiberg und Sachsenheim um Fördermittel für den Ausbau der Ganztagsbetreuung an Schulen, während Bürgermeister Jan Hambach und Pressesprecher Arved Oestringer die unklare Zuteilung per Losverfahren kritisieren, da dies für Kommunen und betroffene Eltern eine Quelle finanzieller Unsicherheiten darstellt.

Im Landkreis Ludwigsburg stehen die Städte vor einer bedeutenden Herausforderung. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler setzt die Kommunen unter Druck, geeignete Räumlichkeiten und ausreichend Personal bereitzustellen. In diesem Kontext haben verschiedene Städte, darunter Freiberg, Sachsenheim und Ludwigsburg, Anträge auf Fördermittel eingereicht, um ihre Angebote auszubauen. Doch die Verteilung der Mittel, die durch ein Losverfahren erfolgt, wirft Bedenken auf und sorgt für Unsicherheit bei den Verantwortlichen.

Freiberg hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Ausbau der Ganztagsbetreuung voranzutreiben. Bürgermeister Jan Hambach erläutert, dass zwei der drei Grundschulen zusammengeführt werden sollen, um Platz für eine neue Mensa und geeignete Räume zu schaffen. Mit Kosten von 9,3 Millionen Euro wird eine moderne, fünfzügige Grundschule angestrebt. Aktuell erinnert die Lage an ein Glücksspiel: „Da wird auf Bundesebene Unterstützung versprochen und dann werden diese Erwartungen nicht erfüllt“, kritisiert Hambach und fordert eine zuverlässigere Mittelvergabe.

Herausforderungen durch fehlende Fördermittel

Sachsenheim, ein weiterer Akteur in diesem Spiel, hat Anträge für den Umbau der Kirchbachschule und der Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld gestellt. Pressesprecher Arved Oestringer hebt hervor, dass an der Gemeinschaftsschule aktuell keine Ganztagsbetreuung angeboten werden kann, da die erforderlichen Räume fehlen. „Sollten die Fördermittel ausbleiben und sich der Umbau dadurch verzögern, kann das zu einem Raumproblem werden“, warnt Oestringer. Die Unsicherheit verstärkt sich durch mögliche Veränderungen in der Schulstruktur, da der Wegfall von Werkrealschulabschlüssen für zusätzliche Verwirrung sorgt.

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Positiv hingegen ist die Personalsituation zu bewerten. Aktuell sind genügend Fachkräfte an den Sachsenheimer Grundschulen verfügbar, jedoch könnte sich dies mit dem steigenden Bedarf schnell ändern. „Wir erarbeiten derzeit Konzepte, um Personalengpässen vorzubeugen“, so Oestringer, der die Entwicklung als notwendig erachtet.

In Ludwigsburg ist die Situation ähnlich. Die Stadt hat 13 Anträge für neun Schulen gestellt und sieht sich gut aufgestellt mit ausreichendem Platzangebot für die Ganztagsbetreuung. Pressesprecher Peter Spear betont, dass alle Anträge fristgerecht eingereicht wurden. „Wir müssen zunächst abwarten, was das Losverfahren für die beantragten Projekte bedeutet“, führt er fort. Ein zentraler Punkt bleibt jedoch die angespannte Personalsituation im Betreuungsbereich, die auf eine Herausforderung zusteuert, die mehrere Kommunen betrifft.

Alle Grundschulen in Ludwigsburg bieten bereits jetzt eine Schulkindbetreuung von 7 bis 17 Uhr an, was den Eltern entgegenkommt, jedoch bleibt die Frage, wie die steigenden Zahlen an betreuungsbedürftigen Kindern langfristig bewältigt werden können. „Wir gehen davon aus, dass mit Inkrafttreten des Rechtsanspruchs etwa zehn Prozent mehr Kinder einen Betreuungsplatz in Anspruch nehmen werden“, so Peter Spear.

Die Stadt möchte aktiv dazu beitragen, den Herausforderungen, die mit dem neuen Rechtsanspruch verbunden sind, zu begegnen. „Die Landespolitik macht die Vorgaben und die Kommunen setzen sie um. Wir appellieren, mehr Verlässlichkeit bei der Mittelvergabe zu schaffen“, sagt Bürgermeister Albrich aus Sachsenheim. Der Druck auf die Kommunen wächst, und die Verantwortlichen hoffen auf ein Umdenken von Seiten der Regierung. Die Frustration über unklare und unzuverlässige Fördermittelvergabe zeigt, dass der Weg zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Region noch lange nicht endgültig geklärt ist.

– NAG

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