Die Schweizer Stadt Basel hat eine innovative Strategie im Kampf gegen den invasiven Japankäfer, der sich seit Mitte des Jahres in der Region ausbreitet. Ab Montag, werden auf Rasenflächen und in öffentlichen Parks Fadenwürmer, die wissenschaftlich als Nematoden bekannt sind, zur Bekämpfung der schädlichen Käferlarven eingesetzt. Dies wurde von den zuständigen Ämtern der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft bestätigt.
Die Verwendung dieser Nematoden ist besonders bemerkenswert, da sie eine natürliche Bekämpfungsmethode darstellen. Die kleinen Würmer sind für das menschliche Auge nicht sichtbar und dringen in die Larven des Japankäfers ein, wo sie diese abtöten. Die Pflanzenwelt in der Region steht unter Druck, da der Japankäfer, der ursprünglich aus Asien stammt, als ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft, insbesondere den Wein- und Obstbau, eingestuft wird. Er frisst an über 300 Pflanzenarten, darunter auch Rosen und Trauben, und hinterlässt verheerende Schäden.
Auswirkungen auf die Umwelt und Nachbarregionen
Basel liegt an der Grenze zu Deutschland, was die Situation zusätzlich kompliziert. Nach der Entdeckung der Japankäferpopulation wurden im benachbarten Landkreis Lörrach Maßnahmen ergriffen, um die Tiere in Schach zu halten. In dieser sogenannten „Befallszone“ dürfen Pflanzen vorerst nicht bewegt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Diverse Experten und Institutionen wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland und das Julius Kühn-Institut warnen bereits vor den möglichen Auswirkungen dieser invasiven Art. Der Japankäfer, der etwa einen Zentimeter groß ist, hat einen glänzenden, metallisch grün gefärbten Kopf und braune Flügel, die leicht zu erkennen sind. Weibchen legen ihre Eier gerne in feuchten Grasflächen ab, wo die Larven auf Graswurzeln leben und diese schädigen können.
Ein alarmierendes Zeichen für die Region und darüber hinaus: In Freiburg im Breisgau wurden Ende Juli mehrere männliche Exemplare des Japankäfers gefangen. Diese Funde lassen vermuten, dass die Käfer, möglicherweise über den Güterverkehr, in Europa eingeschleppt wurden. Dies hat in der betroffenen Region zu erhöhten Schutzmaßnahmen geführt, um die Rasens und Pflanzenbestände vor dem gefräßigen Schädling zu bewahren.
Die Entscheidung, Nematoden zur Bekämpfung der Käferlarven einzusetzen, könnte einen wichtigen Schritt in der ökologischen Schädlingsbekämpfung darstellen. Die Kantone bemerkten, dass diese Würmer für andere Tiere und Menschen unbedenklich sind. Dennoch erfordert die Methode eine sorgfältige Behandlung: Die Flächen müssen feucht gehalten werden, um die Effektivität der Nematoden zu gewährleisten. Damit zeigt Basel nicht nur den Willen zur Schadensbegrenzung, sondern auch, wie wichtig nachhaltige Lösungen im Umgang mit Umweltproblemen sind.
– NAG