Baden-WürttembergSchwarzwald-Baar-Kreis

Krise im Maschinenbau: J.G. Weisser Söhne meldet Insolvenz an!

Traditionsmaschinenbauer J.G. Weisser Söhne aus St. Georgen in Baden-Württemberg hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, doch mit weiter laufender Produktion und optimistischen Sanierungsplänen für die 340 Mitarbeiter bleibt Hoffnung auf eine positive Wendung.

Ein traditionsreicher Maschinenbauer aus Baden-Württemberg steht vor einer herausfordernden Zeit, nachdem er Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hat. Die J.G. Weisser Söhne GmbH aus St. Georgen, die 1856 gegründet wurde, hat eine lange Geschichte in der Herstellung hochpräziser Drehmaschinen und Automatisierungslösungen. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten, die sich aus der Insolvenz ihrer US-amerikanischen Muttergesellschaft ergeben haben, läuft die Produktion vorerst weiter. Die 340 Mitarbeitenden des Unternehmens sind jedoch besorgt um ihre Beschäftigung.

In den letzten Jahren hatte das Unternehmen bereits einige Rückschläge zu verkraften: 2020 mussten 130 Stellen abgebaut werden, und der folgende Verkauf an einen amerikanischen Konzern brachte nicht die erhoffte Stabilität. In jüngster Zeit hatte das Statistische Landesamt in Baden-Württemberg einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen festgestellt, mit über 37 Prozent mehr Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch gibt es nach der Insolvenzanmeldung auch positive Anzeichen.

Insolvenz und ihre Folgen

Der Insolvenzprozess wird von den Rechtsanwälten Markus Fauser und Tobias Wahl geleitet. In einer kürzlichen Mitarbeiterversammlung wurden die Angestellten über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert. „Die Produktion läuft auf Hochtouren und wir haben aktuell den höchsten Auftragsbestand seit den vergangenen zwölf Monaten“, erklärte Fauser, was den Mitarbeitenden etwas Zuversicht geben dürfte.

Kurze Werbeeinblendung
Gründung 1856
Sitz St. Georgen, Baden-Württemberg
Branche Maschinenbau
Mitarbeiterzahl 340 (2024)
Umsatz 59 Millionen Euro (2023)

Die Zustimmung des Amtsgerichts Villingen-Schwenningen zur Eigenverwaltung bedeutet, dass die Mitarbeitenden zunächst keine unmittelbaren Kündigungen befürchten müssen. Geschäftsführer Viktor Gaspar hat betont, dass die Gesellschafter und Kunden hinter dem Sanierungskonzept stehen und die Arbeiten im Unternehmen mit „vollem Einsatz“ fortgesetzt werden.

Zukunftsperspektiven und Investorensuche

Ein entscheidender Schritt für die Zukunft des Unternehmens ist die Suche nach einem geeigneten Investor. Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung, der ebenfalls an dem Insolvenzverfahren beteiligt ist, zeigt sich optimistisch: „Ich bin von den Chancen für eine gelungene Restrukturierung überzeugt“, so Hornung. Er betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitenden, um den Betrieb stabil fortzusetzen. Die Unterstützung der Unternehmenspartner kann hierin entscheidend sein.

Trotz der Belastungen durch die Insolvenz ist die Moral der Belegschaft hoch. Die Zuversicht, dass der Maschinenbauer erfolgreich saniert werden kann, wird durch die positiven Rückmeldungen der Rechtsanwälte und die anhaltende Produktionsleistung gestützt. “Gemeinsam mit allen Verfahrensbeteiligten werden wir uns dafür einsetzen, die Belange der Gläubiger und die Zukunft des Unternehmens in Einklang zu bringen“, schloss Hornung.

Die Entwicklungen bei J.G. Weisser Söhne sind beispielhaft für die Herausforderungen, denen sich viele Unternehmen in der heutigen Wirtschaft gegenübersehen. Doch während die Märkte wanken, versucht das Unternehmen, tatkräftig an einer positiven Wende zu arbeiten. Weitere Details zu dieser Thematik sind bei www.merkur.de nachzulesen.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"