Im Südwesten Deutschlands breitet sich eine invasive Ameisenart, bekannt als Tapinoma magnum, alarmierend schnell aus. Zuletzt wurden diese kleinen Insekten in der Gemeinde Kämpfelbach im Enzkreis gesichtet. Manfred Verhaagh, ein Wissenschaftler vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, bestätigte diesen Fund auf Anfrage der örtlichen Behörden. Bürgermeister Thomas Maag betonte, dass der Austausch mit dem Landratsamt rege stattfindet.
Besonders betroffen ist die badische Stadt Kehl, die am Rhein liegt und als Hotspot für diese Ameiseninvasion gilt. Hier wurde bereits ein Kinderspielplatz gesperrt, weil die Ameisen den Boden unterhöhlten und somit die Sicherheit der Anlage gefährdeten. In zwei Stadtteilen wurden sogar sogenannte Superkolonien entdeckt, die aus Millionen von Ameisen bestehen.
Regionale Auswirkungen und Kontrollen
Die Art Tapinoma magnum, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, ist nun seit mehreren Jahren in verschiedenen Regionen des Südwestens dokumentiert. Städte wie Lörrach, Karlsruhe und Heidelberg melden ähnliche Ausbreitungen. Zudem sind angrenzende Gebiete in Rheinland-Pfalz, Hessen und sogar Ostfrankreich betroffen.
In dieser Situation hat das Umweltministerium von Stuttgart die Initiative ergriffen. Die Behörde steht in Kontakt mit Wissenschaftlern und anderen Ländern, um Informationen über das Vorkommen der Ameisen und mögliche Bekämpfungsmethoden zu sammeln. Eine Sprecherin des Ministeriums stellte fest, dass auch Gemeinden in der Schweiz ähnliche Probleme mit dieser invasiven Ameisenart haben. In ihren Rückmeldungen verdeutlichten die Experten, dass es extrem herausfordernd sei, große Kolonien, wie sie in Kehl entdeckt wurden, zu bekämpfen. Der Bedarf an weiterer Forschung zur Bekämpfung dieser unerwünschten Insekten ist offensichtlich.
Die Auswirkungen des Ameisenbefalls sind nicht nur physischer Natur. Der Biologe Bernhard Seifert vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz erklärte, dass die Ameisen zwar keine Krankheiten übertragen, jedoch gelegentlich allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen können. Außerdem ist die psychische Belastung durch massive Ameisenbefälle wie in Kehl nicht zu unterschätzen, wie er hinzufügte.
In Kehl gingen die Ameisen sogar so weit, in Häuser einzudringen, was zu Strom- und Internetausfällen führte und die Fugen einer Gartenmauer beschädigte. Die Stadtverwaltung hat auf diesen massiven Befall reagiert und informiert die Bürger über die potenziellen Gefahren und aktuellen Entwicklungen.
Die Problematik rund um die invasive Art wird weiterhin genau beobachtet, während die zuständigen Behörden und Wissenschaftler versuchen, schnellstmöglich wirksame Lösungen zu finden, um dieser Insektenplage Herr zu werden. Interessierte können mehr über die aktuelle Lage und mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Ameisen in einem ausführlichen Bericht auf www.ka-news.de nachlesen.