In Heubach, im Ostalbkreis, steht das geschichtsträchtige Schloss von 1525 vor einem Dilemma: Die enorme Sanierungssumme von fast zehn Millionen Euro sprengt die finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Daher hat der Gemeinderat beschlossen, das bedeutende Kulturdenkmal auf einer Plattform des Landesamts für Denkmalpflege zum Verkauf anzubieten. Diese Entscheidung könnte gravierende Folgen für die historische Stätte haben, die, falls kein Käufer gefunden wird, eventuell abgerissen werden könnte. „Worst Case Szenario und ausdrücklich nicht Ziel der Verwaltung“, betont die Stadt in den Protokollen der letzten Gemeinderatssitzung, während man gleichzeitig alles daran setzen möchte, das Wahrzeichen zu bewahren, wie SWR berichtete.
Die traurige Lage der Denkmale
Ein weiteres Beispiel für die prekäre Situation denkmalgeschützter Immobilien ist ein kleines, marodes Wohnhaus in Dornstadt-Bollingen, ebenfalls im Alb-Donau-Kreis. Der Besitzer, Albert Schanz, meldet seit zwei Jahren vergeblich sein „Hexenhäuschen“ zum Verkauf, das in einem beklagenswerten Zustand ist. Ohne Strom- und Wasseranschlüsse, mit bröckelndem Putz und einem teilweise eingestürzten Dach, findet sich Schanz aufgrund der mangelnden Attraktivität und hohen Sanierungskosten in einer ausweglosen Lage. Die Schwierigkeiten, Käufer zu finden, sind weit verbreitet: Über 200 Kulturdenkmäler stehen auf der gleichen Verkaufsplattform in Baden-Württemberg zur Verfügung, die von großen Fachwerkhäusern bis hin zu kleinen, kaum erhaltungswürdigen Objekten reichen. Das Schicksal dieser Denkmale scheint vielerorts ungewiss, wie Wikipedia erläutert.
Der Burgrest Bollingen, ein Überbleibsel einer hochmittelalterlichen Spornburg, bietet einen historischen Einblick in die Region – während die physischen Strukturen längst verschwunden sind, bleibt der Burgplatz zeugnisartig erhalten. Die Erhaltungszustände variieren jedoch stark zwischen den Objekten. Die Kündigung von Kulturgut durch Abriss droht, wenn es an finanzieller Unterstützung für die Instandhaltung mangelt. Zwischen emotionalen Bindungen an diese Kulturgüter und den bitteren Realitäten finanzieller Engpässe stehen viele Eigentümer vor der Entscheidung, ihr Erbe aufzugeben oder kreativ nach Käufern zu suchen.
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