Am 24. Dezember 2004 verstarb Helmut Palmer, bekannt als der „Remstal-Rebell“, im Alter von 74 Jahren in Tübingen. Palmer war eine umstrittene, aber gleichzeitig einflussreiche Persönlichkeit im Remstal. Er war nicht nur Pomologe, sondern auch ein aktiver Bürgerrechtler, der sich vehement gegen staatliche Bevormundung und für Umweltschutz einsetzte. Mit seinem unkonventionellen Auftreten und provokanten Parolen trat er als parteiloser Einzelkandidat bei zahlreichen Wahlen in Baden-Württemberg an, was ihm sowohl Bewunderer als auch Gegner einbrachte, wie ZVW berichtet.
Kampf gegen Behördenwillkür
Palmer wurde häufig mit den Schikanen des Systems konfrontiert, die er als staatliche Willkür wahrnahm, was ihn zu einem Kämpfer gegen diese Sitten machte. In Geradstetten, seiner Heimat, malte er Parolen an sein Wohnhaus und mobilisierte die Bürger gegen Entscheidungswillkür. Bekannt wurde er auch durch seine Bürgerinitiative gegen die geplante Neckar-Alb-Autobahn, die er als Bedrohung für die Umwelt betrachtete. Sein Engagement sorgte dafür, dass der Bau der Autobahn letztlich abgebrochen wurde – ein Meilenstein, den sogar der baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth als seinen größten politischen Erfolg bezeichnete, da er als „Totengräber der Neckar-Alb-Autobahn“ in die Geschichte einging, wie Wikipedia berichtet.
Trotz seiner Erfolge waren seine Wahlkämpfe oft von rechtlichen Auseinandersetzungen und Gefängnisstrafen geprägt, die er seiner Meinung nach dem „Justizterror“ zuschrieb, dem er als „schwäbischer Sacharow“ entgegentreten wollte. Palmer kandidierte über 300 Mal in verschiedenen Wahlen, ohne je einen Wahlsieg zu erringen. Doch die beeindruckenden Ergebnisse, die er bei den Wahlen erzielte, machten ihn zu einer festen Größe im politischen Leben seines Heimatlandes und zu einer legendären Figur des Widerstands.
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